Große Kur für das Savoy Kino
Das Haus wird saniert
Filmfans müssen aufs Savoy-Kino für längere Zeit verzichten. Das Gebäude am Schmiedberg 5 werde einer Generalsanierung unterzogen, teilte Kinochef Franz Fischer mit. Der Kinobetrieb müsse während der gesamten Bauzeit, die sich voraussichtlich über das ganze Jahr 2018 erstreckt, eingestellt werden. Anschließend wird es neu unter dem Namen „Savoy Lux“eröffnet. Darüber entstehen laut Fischer hochwertige, multifunktionale Büroflächen nach heutigem Standard.
Das Kino im Erdgeschoss wird erweitert um die Fläche, die derzeit noch ein Spielsalon in der Passage einnimmt. Nach ersten Entwürfen werden die Säle und auch das Foyer vergrößert. Genaueres kann Fischer noch nicht sagen, die Planungen seien beim Hausherrn erst im Gange. Der Kinochef freut sich über die Möglichkeiten, die sich nun auftun: „Wir hatten selbst schon überlegt, den Standort umzubauen, aber es fehlten die Flächen, um etwas wirklich Neues zu schaffen.“
Franz Fischer hatte das Savoy in den Neunzigern als Teil eines neuen Kinodreiecks zusammen mit Thalia und Mephisto übernommen. Damals hatte das Savoy bereits eine 70-jährige Geschichte hinter sich. Am 23. Dezember 1929 eröffneten gegenüber in der Handwerkskammer die „Neuen Lichtspiele“, von den Augsburgern „Kartoffelkeller“genannt. Nach dem Krieg wurde das Kino total umgebaut und 1967 in „Savoy“umbenannt. Klaus-Dietrich Oehlschlegel wollte dort Filmkunst präsentieren, stieß damit jedoch auf Schwierigkeiten und verlegte sich auf prickelnde Sexfilme.
Gegenüber, im Keller des ehemaligen Häringbräus, hatte sich 1958 Kalauerbachs Keller als Kabarett „Die Scheibenwischer“etabliert mit einer legendären Truppe, der Lutz Walter, Emil Ruf, Hannes Lötzen, Arthur Glogger, Günter Gans, Hubert Balze, Hannsheinz und Tina Köppendörfer angehörten. Bis 1966 spielten sie Programm, dann kam das Kino Savoy ins Haus.