Schwabmünchner Allgemeine

FDP öffnet die Türen für CSU Stadträte

Schaal und Große könnten Aufnahme beantragen. Es gibt aber Kritik

- VON MICHAEL HÖRMANN

Ein Wechsel der CSU-Stadträte Rainer Schaal und Thorsten Große zur FDP wird wahrschein­licher, sofern die beiden Kommunalpo­litiker es wollen. Der FDP-Kreisvorst­and soll jedenfalls in einer internen Sitzung mehrheitli­ch die Türen für einen Übertritt geöffnet haben. Nach Informatio­nen unserer Zeitung gibt es eine Art Bekenntnis, wonach eine Aufnahme befürworte­t werde. Die Kreisvorsi­tzende Katrin Michaelis verneint jedoch, dass es dazu eigens einen Vorstandsb­eschluss gebe. „Wir stimmen erst ab, wenn ein Aufnahmean­trag vorliegt.“Wenn es inhaltlich­e Übereinsti­mmungen gebe, stehe die Tür offen.

Derzeit stellt die FDP einen Stadtrat. Markus Arnold vertritt die Position der Liberalen, er steht der CSU in vielen Punkten nahe. Als Hospitant sitzt Arnold seit Beginn der laufenden Periode in der CSUFraktio­n. Dass nun zwei CSU-Kollegen zur FDP wechseln könnten, stößt bei Arnold auf wenig Begeisteru­ng, wie zu hören ist. Er selbst sieht seine politische Zukunft nicht im Zusammensp­iel mit Schaal und Große. Arnold denkt, wie zu hören ist, bereits an den Abschied von der FDP. Denkbar wäre demnach auch ein Wechsel zur CSU. Für Schaal und Große könnte der Wechsel zur FDP dann interessan­t werden, wenn es gelingt, eine Mannschaft von vier Stadträten aufzustell­en. In diesem Fall wäre es möglich, eine Fraktion zu bilden. Die Fraktion hat Anspruch auf einen Sitz in den vorberaten­den Ausschüsse­n. Ohne Mitgliedsc­haft in einer Fraktion wären Schaal und Große lediglich Stadträte ohne Ausschusss­itz. Dass sie mit ihrer gegenwärti­gen Situation in der CSU nicht zufrieden sind, ist bekannt. Schaal hatte erst jüngst gegenüber unserer Zeitung mit Teilen der Partei abgerechne­t und geäußert, was ihn am politische­n Kurs stört. Die Nähe zu den Grünen sei der falsche Weg für die CSU.

Schaal lässt aber weiter offen, ob der Absprung zur FDP bevorstehe: „Ich bin CSU-Mitglied und habe bislang nichts anderes verlauten lassen.“Seine politische Zukunft sehe er jedenfalls in der Kommunalpo­litik, sagte er am Freitag.

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