FDP öffnet die Türen für CSU Stadträte
Schaal und Große könnten Aufnahme beantragen. Es gibt aber Kritik
Ein Wechsel der CSU-Stadträte Rainer Schaal und Thorsten Große zur FDP wird wahrscheinlicher, sofern die beiden Kommunalpolitiker es wollen. Der FDP-Kreisvorstand soll jedenfalls in einer internen Sitzung mehrheitlich die Türen für einen Übertritt geöffnet haben. Nach Informationen unserer Zeitung gibt es eine Art Bekenntnis, wonach eine Aufnahme befürwortet werde. Die Kreisvorsitzende Katrin Michaelis verneint jedoch, dass es dazu eigens einen Vorstandsbeschluss gebe. „Wir stimmen erst ab, wenn ein Aufnahmeantrag vorliegt.“Wenn es inhaltliche Übereinstimmungen gebe, stehe die Tür offen.
Derzeit stellt die FDP einen Stadtrat. Markus Arnold vertritt die Position der Liberalen, er steht der CSU in vielen Punkten nahe. Als Hospitant sitzt Arnold seit Beginn der laufenden Periode in der CSUFraktion. Dass nun zwei CSU-Kollegen zur FDP wechseln könnten, stößt bei Arnold auf wenig Begeisterung, wie zu hören ist. Er selbst sieht seine politische Zukunft nicht im Zusammenspiel mit Schaal und Große. Arnold denkt, wie zu hören ist, bereits an den Abschied von der FDP. Denkbar wäre demnach auch ein Wechsel zur CSU. Für Schaal und Große könnte der Wechsel zur FDP dann interessant werden, wenn es gelingt, eine Mannschaft von vier Stadträten aufzustellen. In diesem Fall wäre es möglich, eine Fraktion zu bilden. Die Fraktion hat Anspruch auf einen Sitz in den vorberatenden Ausschüssen. Ohne Mitgliedschaft in einer Fraktion wären Schaal und Große lediglich Stadträte ohne Ausschusssitz. Dass sie mit ihrer gegenwärtigen Situation in der CSU nicht zufrieden sind, ist bekannt. Schaal hatte erst jüngst gegenüber unserer Zeitung mit Teilen der Partei abgerechnet und geäußert, was ihn am politischen Kurs stört. Die Nähe zu den Grünen sei der falsche Weg für die CSU.
Schaal lässt aber weiter offen, ob der Absprung zur FDP bevorstehe: „Ich bin CSU-Mitglied und habe bislang nichts anderes verlauten lassen.“Seine politische Zukunft sehe er jedenfalls in der Kommunalpolitik, sagte er am Freitag.