„Wer nicht wirbt, der stirbt“
Werbung ist so alt wie die Menschheit. Schließlich fiel schon Eva im Paradies auf die Anpreisung der Schlange herein und biss fatalerweise in den Apfel. Später waren es Marktschreier und Bader, die ihre Waren und Dienstleistungen feilboten. Und zu Beginn der Industrialisierung und der Massenproduktion gab es Artikel zu kaufen, die nicht unbedingt existenziell notwendig waren. Im 20. Jahrhundert erreichte die Werbung schließlich eine neue Dimension. Wir wissen nun, dass „Geiz geil“und „nichts unmöglich“ist. Dass Persil „weißer als weiß“wäscht und mit „Backpulver von Dr. Oetker“(fast) jeder Kuchen gelingt.
Die neue Ausstellung im Museum der Stadt ist eine tolle Gelegenheit, um augenzwinkernd auf Emailleschilder aus den 1920er Jahren zurückzublicken, und die Errungenschaften und den veränderten Zeitgeist in der Ära des Wirtschaftswunders zu betrachten. Der Museumsleiterin Sabine Sünwoldt ist es wieder einmal gelungen, den Auftrag zwischen Bildung und Unterhaltung hervorragend umzusetzen. Die Stadt wäre allerdings gut beraten, auch weiterhin auf das Zugpferd Museum zu setzen. Durch die „Augenspiele“oder „fühlmal“hat Schwabmünchen Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus gewonnen. Aichach schmückt sich nun mit den optischen Täuschungen, die hier konzipiert wurden. Besucher aus Gersthofen, Mindelheim oder Landsberg, die in die Holzheystraße kommen, sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache.
Standortfaktoren wie das Museum, gilt es zu stärken. Denn von auswärtigen Besuchern profitieren alle. Die Cafés, in denen anschließend eingekehrt wird, die Restaurants und auch der Einzelhandel. Und nicht zuletzt Schwabmünchen als attraktives Wohngebiet. Dazu gehören die Kleinkunst, wie sie die Buchhandlung Schmid und das Germar‘s anbieten oder hochkarätige Konzerte in der Stadthalle ebenso dazu, wie ein Angebot für Kultur, Bildung und Unterhaltung, das im Museum geboten wird.
Mit diesen Pfunden sollte gewuchert werden, schließlich beweist die neue Ausstellung eindrucksvoll „wer nicht wirbt, der stirbt!“