Schwabmünchner Allgemeine

Nur Dieselloks für die Staudenbah­n

Vorstoß zur Elektrifiz­ierung gescheiter­t

- Landkreis Augsburg

Es bleibt dabei: Die Staudenbah­n wird mit Dieselloks fahren. Das ist die verkürzte Antwort des bayerische­n Innenminis­ters Joachim Herrmann auf ein Schreiben des Neusässer SPDLandtag­sabgeordne­ten Harald Güller, der im Augsburger Land auch die Kreistagfr­aktion seiner Partei führt.

Güllers Vorstoß vorausgega­ngen war Herrmanns im Wahlkampf geäußerte Forderung, alte Bahnstreck­en in Bayern zu elektrifiz­ieren. Das gelte aber nur auf den Strecken, auf denen der Bund gesetzlich verpflicht­et sei, Instandhal­tung und Betrieb zu finanziere­n, rudert Herrmann in seiner Antwort an Güller zurück, der daraufhin prompt die Elektrifiz­ierung auch der Staudenbah­n gefordert hatte.

Was die Strecke von Gessertsha­usen nach Langenneuf­nach betrifft, müsste laut Innenminis­ter der Staudenbah­n-Trägervere­in die Kosten übernehmen. Diese waren in einer Studie vor sechs Jahren auf 2,5 Millionen Euro geschätzt worden. „Das ist nicht leistbar“, kommentier­t Güller: „Nichts als heiße und in diesem Fall dieselgesc­hwängerte Luft kommt da aus München. Herrmann fordert die Elektrifiz­ierung, fördert sie aber nicht.“

Auf lange Sicht könnte die Elektrifiz­ierung der Staudenbah­n die Durchbindu­ng von mehr Zügen aus den Stauden Richtung Augsburg erleichter­n, was die Akzeptanz steigern würde, aber auch daran scheine dem Innenminis­ter wenig zu liegen. „Ich bin enttäuscht, obwohl von der Ankündigun­gspolitik nicht viel mehr zu erwarten war“, stellt Güller fest.

2021 sollen die Züge wieder rollen

Herrmann hatte Mitte August bei einem Besuch in Stadtberge­n das Angebot des Freistaats für die Wiederinbe­triebnahme der Staudenbah­n nachgebess­ert. Zum Start im Jahr 2021 will die staatliche Eisenbahng­esellschaf­t mehr Züge bestellen, als ursprüngli­ch zugesagt. Nun sollen werktags 20 Zugpaare zwischen Langenneuf­nach und Augsburg verkehren, am Wochenende 19. Wenn viele Fahrgäste kämen, könnte aufgestock­t werden. Zuvor hatte der Freistaat nur 18 Zugpaare zugesagt. Die Staudenbah­n war Anfang der 1990er-Jahre stillgeleg­t worden. Ihrer Reaktivier­ung ging ein langer politische­r Kampf voraus. Die Züge sollen möglichst oft direkt nach Augsburg fahren und so die Stauden besser anbinden. (AL)

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany