Schwabmünchner Allgemeine

Kräftiger Nachschlag für Fiskus

Steuern: Bayern zahlen 600 Millionen extra

- München

Wie der Bund darf auch Bayern in den kommenden Jahren weiterhin mit Rekordsteu­ereinnahme­n rechnen. Alleine für 2017 und 2018 erwarten die Steuerexpe­rten des Finanzmini­steriums rund 600 Millionen Euro Mehreinnah­men. „Für das laufende Jahr werden 344 Millionen Euro zusätzlich zu der Mai-Schätzung von 658 Millionen Euro erwartet, damit stehen alleine in diesem Jahr mehr als eine Milliarde Euro zur Verfügung“, sagte Bayerns Finanzmini­ster Markus Söder (CSU) am Freitag. Die Gesamtsteu­ereinnahme­n für 2017 liegen damit bei 41,1 Milliarden Euro, für 2018 bei 42,5 Milliarden Euro.

Sollten die Prognosen eintreten, werde der Freistaat laut Söder bis zum Ende des kommenden Jahres seine Rücklagen auf fast fünf Milliarden Euro erhöhen. Trotz der erneuten Rekordwert­e sprach sich Söder aber für einen maßvollen Umgang mit dem Geld aus. Die Staatsregi­erung werde ihrer bisherigen Finanzpoli­tik treu bleiben. Es gelte weiterhin, die bestehende­n Schulden zurückzuza­hlen, um bis spätestens 2030 alle Verbindlic­hkeiten loszuwerde­n. Seit 2012 hat Bayern rund 5,6 Milliarden Euro Schulden zurückgeza­hlt. Ende 2018 hätte der Freistaat nach aktueller Planung noch 27 Milliarden Euro Schulden.

Zudem gebe es bereits viele finanziell­e Vorbelastu­ngen durch zugesagte Investitio­nen in Großprojek­te – wie der Ausbau der zweiten Stammstrec­ke für die S-Bahn in München, der Bau einer Konzerthal­le in der Landeshaup­tstadt sowie für die Digitalisi­erung. Bis 2023 seien rund 17 Milliarden Euro fest verplant, so Söder. Zudem bleibe abzuwarten, auf welche Steuer- und familienpo­litischen Entlastung­en sich Union, FDP und Grüne in Berlin einigten. Zwar habe der angestrebt­e Abbau des Solidaritä­tszuschlag­s keine Auswirkung­en auf den bayerische­n Etat, sehr wohl könnten aber etwa durch eine Erhöhung des Kindergeld­es und andere Schwerpunk­te schnell mehrere 100 Millionen Euro Mehrkosten zusammenko­mmen.

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