Sorgen um Skibetrieb am Grünten
Gericht ordnet Insolvenzverfahren an
Das Amtsgericht Kempten hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren für die Grüntenlifte Betriebs GmbH im Oberallgäuer Kranzegg angeordnet. Hintergrund ist, dass dem Unternehmen offenbar das Geld ausgegangen ist und Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern und anderen Firmen bestehen sollen. Der Liftbetreiber habe in der Vergangenheit sogar Schwierigkeiten gehabt, den nötigen Diesel für den Antrieb der in die Jahre gekommenen Lifte zu beschaffen, heißt es aus Branchenkreisen.
Nachdem eine Firma aus Sonthofen zuletzt ein ausstehendes Honorar von etwa 30 000 Euro eingeklagt und das Vermögen des Liftbetreibers nicht ausgereicht hatte, wurde der Münchner Rechtsanwalt Florian Zistler zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Ungewiss ist, ob in der kommenden Wintersaison am „Wächter des Allgäus“Skilifte laufen.
Fraglich ist auch die Zukunft des Engagements von Gregor Wallimann? Der Schweizer war 2015 als Investor präsentiert worden und verkündete noch im vergangenen Jahr hochtrabende Pläne mit einem Ganzjahres-Gondelbetrieb am Grünten, einem Hotelkomplex am Liftparkplatz samt dreigeschossiger Tiefgarage. Er kündigte an, 80 Millionen Euro zu investieren. Offenbar aber ist bis heute von ihm kein Geld in den Liftbetrieb geflossen.
Wallimann ist seit Juli 2017 offizieller Geschäftsführer. Im Gespräch mit unserer Zeitung versprach der 52-Jährige, in den nächsten Tagen genügend Geld zu überweisen, um eine Insolvenz abzuwenden. Er erklärte die finanziellen Verzögerungen damit, dass er gesundheitlich angeschlagen sei.
„Ich mache mir große Sorgen um den Skibetrieb im kommenden Winter am Grünten“, sagt derweil der Oberallgäuer Landrat Anton Klotz. „Nach jetzigem Stand wird da wohl nichts stattfinden.“