Eine Einladung zur Nacht in Blau
Alexandra Holland führt ein Unternehmen, das eng mit der Region und den Menschen verbunden ist. Im Interview spricht die Herausgeberin der Augsburger Allgemeinen über Vertrauen, Lesernähe und ein besonderes Fest
Der Presseball ist ein gesellschaftlicher Höhepunkt in Augsburg, auf den sich jedes Jahr viele Menschen freuen. Frau Holland, macht dies die Rolle der Gastgeberin nicht sehr angenehm?
Natürlich ist es wunderbar, zu einem Fest einzuladen, das die Gäste bereits sehnsüchtig erwarten. Diese Vorfreude spornt mich und das PresseballTeam jedes Jahr aufs Neue an, alles zu geben, damit der Presseball wieder ein besonderes Erlebnis wird.
Sie und Ihr Organisationsteam lassen sich deshalb immer wieder etwas Besonderes einfallen ...
Ich habe so viele Ideen, dass wir sie nicht alle realisieren oder finanzieren können (lacht). Dieses Jahr werden wir dem Kongress am Park mit einer „Nacht in Blau“eine ganz besondere Atmosphäre verleihen. Ich bin auch schon gespannt, wie unsere Gäste die Jahresfarbe aufgreifen werden. Und dann hatten wir eine hübsche Idee, für die ich hier auch gleich Werbung machen möchte: Zusammen mit August Gin haben wir eine limitierte PresseballEdition des beliebten Heimat-Gins aufgelegt. Den gibt es exklusiv in unserer Gin-Bar im Souterrain – und auch im Online-Shop der Augsburger Was unsere Bars, Lounges und alle anderen Bereiche betrifft, haben wir inzwischen ein sehr hohes Niveau erreicht, das bei unseren Gästen gut ankommt. Sie vertrauen darauf, dass wir dieses Niveau halten. Das motiviert uns natürlich zusätzlich!
Allgemeinen. Mit Vertrauen sprechen Sie einen Punkt an, der auch in Ihrer Arbeit als Herausgeberin und Geschäftsführerin der Augsburger Allgemeinen eine Rolle spielt. Dieses Vertrauen in die Medien hat in den letzten Jahren zumindest bei manchen Menschen gelitten. Wie begegnen Sie dieser Entwicklung?
Diese Entwicklung nehmen wir sehr ernst. Wir wissen, dass die Akzeptanz unserer Medien bei unseren Lesern, Usern, Hörern und Zuschauern sehr hoch ist. Wir haben sie uns durch Seriosität, Fairness und Qualität erarbeitet. Aber: Darauf ruhen wir uns nicht aus! Das Vertrauen, die Akzeptanz müssen wir vielmehr jeden Tag aufs Neue gewinnen. Außerdem versuchen wir, unsere Arbeit kontinuierlich zu verbessern, beispielsweise, indem wir die Bedürfnisse unserer Leser durch Leserbefragungen noch besser kennenlernen. Die Ergebnisse, die wir in solchen Projekten gewinnen, lassen wir in unsere tägliche Arbeit einfließen. Wir nehmen unsere Kunden ernst und wollen nah an ihrem Alltag sein.
Wie wichtig ist den Menschen die Tageszeitung denn noch? Augsburger Allgemeine
Holland: Die und ihre Heimatzeitungen sind für unsere Leser ein Stück Heimat. Und Heimat wird im Zeitalter der Digitalisierung zunehmend wichtiger. Die lokale Zeitung berichtet über die Dinge, die vor der Haustüre geschehen. Dinge, die im eigenen Dorf, der eigenen Stadt von Belang sind. Heutzutage kommen unsere Informationen auf vielfältigen Wegen zu den Menschen: als Zeitung morgens am Frühstückstisch sowie den ganzen Tag über durch Smartphone und Tablet. Dieses Angebot kommt von Journalisten, die die Menschen kennen, die mit ihrem Namen und ihrer Haltung hinter dem stehen, was unsere Kunden täglich und stündlich von uns lesen, hören und sehen können. Diese persönliche Ebene ist die Voraussetzung dafür, dass die Leser und User sich mit der Marke Augsburger Allgemeine identifizieren und ihr vertrauen – egal, welchen Kanal sie nutzen.
Im Fall der Augsburger Allgemeinen funktioniert dies seit mehreren Generationen: Gegründet hat die Zeitung kurz nach dem Krieg Ihr Großvater Curt Frenzel ...
Holland: ... und danach führten meine Eltern Ellinor und Günter Holland sein Werk weiter. Für meine Schwester Ellinor Scherer und mich war es deshalb selbstverständlich, das Unternehmen, die Zeitung zu übernehmen und in eine sichere Zukunft zu führen.
Sie tun dies auch noch mit einem weiteren Lebenswerk Ihrer Mutter Ellinor Holland, mit der Stiftung Kartei der Not.
Holland: Diese Arbeit liegt meiner Schwester und mir besonders am Herzen. Denn obwohl wir in einer prosperierenden Region leben, gibt es eben doch Menschen, die nicht an diesem Wohlstand teilhaben, weil sie beispielsweise durch Krankheit, einen Unfall oder aus anderen Gründen unverschuldet in Not geraten sind. Die Kartei der Not hilft hier seit vielen Jahrzehnten – auch deshalb gibt es die Presseball-Tombola, deren Erlös in die Stiftung fließt.
Viele Menschen aus der Region unterstützen diese Arbeit tatkräftig.
Gott sei Dank, denn nur durch die Hilfe vieler Unternehmer, Vereine aber auch privater Spender kann die Stiftung ihre Arbeit so tun, wie es ihr wichtig ist: schnell, unbürokratisch und vor allem mit ganzem Herzen. Bringen wir es doch auf den Punkt: Hier steht eine ganze Region zusammen.
Kommen wir nochmals zum Presseball. Worauf freuen Sie sich am meisten?
Auf fast 3000 Gäste, auf gute Gespräche und interessante Begegnungen, auf glückliche Gewinner. Und dann natürlich auf Kool & The Gang. Das ist eine großartige und tatsächlich coole Band, die mit ihren unzähligen Hits über alle Generationen hinweg für eine ausgelassene Stimmung sorgen kann. Was passt besser zum Presseball? Schließlich wollen wir mit unserer „Nacht in Blau“das Leben feiern.