Für diese neuen Projekte hat die Stadt Geld
Kresslesmühle, Kindertagesstätten und Schülerticket: Weil die Wirtschaft gut läuft und die Steuereinnahmen fließen, kann die Stadt mehr ausgeben als zunächst geplant
Wenn es um die Finanzlage der Stadt Augsburg geht, ändert sich an der Einschätzung von Finanzbürgermeisterin Eva Weber (CSU) wenig gegenüber früheren Aussagen: „Die Stadt ist finanziell nach wie vor nicht auf Rosen gebettet.“Das Thema Geld ist aktuell, weil am Montag die Finanzberatungen im zuständigen Ausschuss des Stadtrats beginnen. Gegenüber früheren Jahren gibt es eine wesentliche Änderung: Da die Stadt auf einen Doppelhaushalt umgestellt hat, der für die Jahre 2017 und 2018 gilt und beschlossen ist, geht es jetzt nicht mehr um die ganz großen Brocken. Das beschlossene Zahlenwerk liegt bei etwas mehr als einer Milliarde Euro. Es wird lediglich angepasst.
Knapp 30 Millionen Euro werden im ersten Nachtragshaushalt 2018 zusätzlich aufgelistet. Da die Wirtschaft gut läuft, rechnet die Stadt mit Mehreinnahmen von sechs Millionen Euro bei der Gewerbesteuer. Da die Haushaltsansätze in großen Teilen zuträfen, erwartet die Finanzbürgermeisterin keine unliebsamen Überraschungen: „Der Vollzug des Haushalts 2017 ist planmäßig, sodass eine geordnete Entwicklung zum jetzigen Zeitpunkt absehbar ist.“Aus diesem Grund will Eva Weber die Rücklagen im Jahr 2018 auf fünf Millionen Euro deckeln. Dieses Geld wäre nötig, sollten Fehlbeträge auflaufen.
Allzu viel Geld steht für zusätzliche Ausgaben nicht zur Verfügung. Priorität genießen die Bereiche Sicherheit, Soziales und Stadtteilmanagement. Investiert wird zudem in die Bildung. Ein Überblick.
● Beginnend mit der Gesamtsanierung der Löweneckschule ab dem Jahr 2018 werden auch die Werner-EgkGrundschule und die Anna-Grundschule in die Fortschreibungen aufgenommen. Auch der Ausbau der Kindertagesstätten wird entsprechend der hohen Nachfrage an Betreuungsplätzen verstärkt vorangetrieben. So gibt es 500000 Euro an Planungsmitteln für einen Neubau an der Ulmer Straße. 200000 Euro sind es für die Lützowstraße.
● Um Familien von schulpflichtigen Kindern zu entlasten, wird ein von der Stadt bezuschusstes Schülerticket eingeführt. Die Stadt rechnet mit Ausgaben von einer Million Euro. ● Zusätzliche 180000 Euro werden ausgegeben, um Schulen häufiger zu reinigen.
● Da der Sicherheitsstandard erhöht wird, rechnet die Stadt mit zusätzlichen Ausgaben von 150000 Euro.
● Zur Reinigung des Platzes will die Stadt weitere 40000 Euro bereitstellen.
● Hier erfolgt die behindertengerechte Erschließung mit einem Aufzug. 350 000 Euro sind eingeplant. Weitere 250 000 Euro werden für die Erneuerung des EDV-Netzes im Standesamt nötig.
● 200000 Euro stehen zur Verfügung, um für den Stadtteil ein städtebauliches Entwicklungskonzept auszuarbeiten.
● Für einen Sport- und Stadtgarten im Viertel „Rechts der Wertach“sind Ausgaben von 1,6 Millionen Euro vorgesehen. Die Stadt profitiert dabei aber von staatlichen Zuschüssen.
● Die Generalsanierung der Anlage „Lueg ins Land“ist mit 175 000 Euro veranschlagt.
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Für den Brandschutz fallen hier 280000 Euro an.
● Der Neubau der Plärrerwache, die von der Polizei und vom Rettungsdienst genutzt wird, steht an. Dafür sind 400000 Euro berücksichtigt.
● 350 000 Euro sind für die neue Anlage an der Kreuzung Eichleitnerstraße/Memminger Straße fällig.
● Das Kulturhaus wird zum Bildungs-, Beratungsund Begegnungshaus umgebaut. Knapp 1,4 Millionen Euro sind veranschlagt, wobei es eine hohe staatliche Förderung gibt.
Die Beratungen über den Nachtragshaushalt beginnen am Montag um 14.30 Uhr im Rathaus. Pro Augsburg hat ihre Zustimmung bereits signalisiert, wünscht sich allerdings ein paar kleinere Korrekturen. So soll die Elektromobilität mit 50000 Euro gefördert werden. Mit diesem Geld könnte der Einsatz von Lastenfahrrädern unterstützt werden, heißt es. Pro Augsburg hatte auch den Doppelhaushalt 2017/2018 mitgetragen. Bei der Abstimmung im Februar gab es Gegenstimmen von der Sechser-Ausschussgemeinschaft (Freie Wähler, Linkspartei, ÖDP und Polit-WG) sowie von Peter Grab (WSA) und Markus Bayerbach (AfD).