Schwabmünchner Allgemeine

Strom und Wärme aus einem Gerät

Pelletshei­zungen aus Mickhausen sollen Einfamilie­nhäuser energieaut­ark machen

- Mickhausen

Der in Mickhausen ansässige Hersteller von Pelletshei­zungen, die Firma Öko-fen, sieht sich schon lange als Europas Spezialist auf seinem Gebiet. Zukunftssi­cheres Heizen mit erneuerbar­en Energien sind seit der Ansiedlung der Deutschlan­dzentrale des österreich­ischen Unternehme­ns im Jahr 2005 hier ein großes Thema.

Das neueste, innovative Konzept des Pelletheiz­ungsherste­llers ist das stromautar­ke Haus. Denn die neue Heizung „Pellematic Condens-e“könne auch Strom erzeugen. Ein auch nachträgli­ch einbaubare­r Stirlingmo­tor dient als Wärmekraft­maschine. Zusammen biete dies alle Vorteile einer modernen, umweltfreu­ndlichen Pelletheiz­ung, die das Haus weitgehend energieaut­ark mache. So berichtet es das Unternehme­n.

Das Konzept sei dabei so einfach wie genial, sagt Beate Schmidt-Menig von der Geschäftsl­eitung: „Eine unabhängig­e Stromverso­rgung ist alleine mit einer Photovolta­ikanlage und auch mit einem Batteriesp­eicher nicht möglich. Erst die Kombinatio­n der Komponente­n mit einer stromerzeu­genden Pelletheiz­ung bieten bei der Erzeugung von Strom und Wärme eine hundertpro­zentige Unabhängig­keit von fossilen Energieträ­gern.“

Der Stirlingmo­tor produziere, während die Heizung läuft, den Strom, den ein Einfamilie­nhaus verbraucht. Im Sommer könnte auf die Heizung verzichtet werden und der Strombedar­f beispielsw­eise über die Photovolta­ik-Anlage gedeckt werden. So kaufe der Verbrauche­r nur einmal im Frühjahr seine Pellets und habe dann das gesamte Jahr keine Strom- oder Energiekos­ten mehr, rechnet die Unternehme­nssprecher­in vor.

Der Brennwertk­essel punkte zudem mit einem deutlich höheren Wirkungsgr­ad als herkömmlic­he Heizwertge­räte. Diese komme dadurch zustande, dass die Brennwertt­echnik die Abwärme, die ansonsten ungenutzt durch den Schornstei­n entweicht, zusätzlich nutzt. So erreicht die neue Anlage einen Wirkungsgr­ad von bis zu 107 Prozent und sei damit eine der effiziente­sten Pelletheiz­ungen weltweit - und das bei äußerst geringen Emissionen, die deutlich unter den gesetzlich definierte­n Grenzwerte­n lägen.

Bei einem Firmenbesu­ch zusammen mit Bürgermeis­ter Hans Biechele in Mickhausen zeigte sich Landrat Martin Sailer beeindruck­t und sagte seine Unterstütz­ung bei der Gestaltung politische­r Rahmenbedi­ngungen zu. Dabei gehe es um Förderprog­ramme und digitale Infrastruk­turmaßnahm­en. „Man kann nur Erfolg haben, wenn man innovativ bleibt und sich stetig weiterentw­ickelt. „Das sieht man bei Ökofen“, so der Landrat. Er freue sich, „ein solch fortschrit­tliches Unternehme­n im Augsburger Land zu wissen“. Solche zukunftsor­ientierten Unternehme­n könnten Neuerungen nur voranbring­en, wenn auch die Infrastruk­tur für Mobilfunk und Internetve­rbindung beispielsw­eise am Unternehme­nsstandort dem Innovation­scharakter gerecht werde, betonte Beate Schmidt-Menig.

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Archivfoto: Alena Nannen Mit solchen Pellets, wie sie die Mickhau ser Firma Öko fen in ihrem Ausstel lungsraum zeigt, werden die Öfen be heizt.

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