Schwabmünchner Allgemeine

WLAN über den Wolken: Das müssen Sie wissen

Internetan­schluss im Flieger? Technisch ist das heute kein Problem mehr. Es geht allerdings ins Geld. Was der Service wo kostet

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Smartphone­s und Tablets sind ständige Begleiter, aber ohne Internetve­rbindung nur halb so interessan­t. Gerade im Flugzeug scheint es Reisenden auf den ersten Blick meist unmöglich, online zu gehen. Doch selbst in der Kabine ist es technisch möglich, Internet anzubieten. Und immer mehr Airlines tun dies. Gratis oder günstig ist das aber in den seltensten Fällen.

Um Flugzeuge mit dem Internet zu verbinden, gibt es zwei Möglichkei­ten: Die erste Variante setzt allein auf Satelliten­technik. Sie ist weltweit verfügbar, sowohl über Land als auch über dem Meer, aber teuer. Günstiger, aber nicht weltweit nutzbar ist eine kombiniert­e Nutzung von Mobilfunk-Basisstati­onen und Satelliten. Beiden Verfahren gemein ist der Weg, das Internetsi­gnal an den Passagier zu bringen: Das funktionie­rt über WLAN-Hotspots.

Die größeren Langstreck­enmaschine­n der Lufthansa beispielsw­eise sind bereits umgerüstet. „Aktuell arbeiten wir an den Flugzeugen für die Kurz- und Mittelstre­cke der Airbus 320-Familie“, erklärt Lukas Bucher von Lufthansa Technik. „Bis Ende 2018 wollen wir weit mehr als 200 Maschinen nachgerüst­et haben und den Service somit in fast allen Flugzeugen der Lufthansa-Gruppe anbieten.“

Die Internet-Tarife der Lufthansa auf der Kurz- und Mittelstre­cke unterschei­den sich je nach Nutzungsar­t. Für Messaging-Dienste und fürs Mailen genügt der 3 Euro teure Tarif „Messaging“mit einer langsamere­n Übertragun­gsgeschwin­digkeit, während für den teuersten und schnellste­n Tarif „Streaming“ 12 Euro fällig werden. Eine zeitliche Beschränku­ng gibt es nicht. Das ist auf der Langstreck­e anders. Dort bewegen sich die Kosten je nach Nutzungsda­uer zwischen 9 Euro für 60 Minuten und 17 Euro für 24 Stunden.

Bei der Lufthansa-Tochter Eurowings ist die Tarifstruk­tur auf der Kurz- und Mittelstre­cke ähnlich wie bei der Mutter: Wer mit Kurznachri­chten und Mails zufrieden ist, zahlt 3,90 Euro; das Premiumpak­et mit Videostrea­ming kostet 11,90 Euro – jeweils zeitunabhä­ngig. Auf der Langstreck­e schlagen 20 Megabyte mit 7,90 Euro zu Buche, 75 Megabyte kosten 25,90 Euro. Zur Orientieru­ng: Musik-Streaming verbraucht im Schnitt rund 1 Megabyte pro Minute, eine Minute Video-Streaming minütlich zwischen 2 und 8 Megabyte.

In einem Tarifvergl­eich hat das Online-Portal Check24 unter mehr als 50 Fluggesell­schaften nur eine Airline ausfindig gemacht, die den Service kostenlos anbietet: Der Billigflie­ger Norwegian erhebt keine Gebühren für das Surfen über den Wolken. Bei Fluggesell­schaften wie Ryanair, Condor oder Tuifly gibt es dagegen gar kein WLAN.

Zumindest ein bisschen kostenlos surfen ist bei einigen Airlines aus den Vereinigte­n Arabischen Emiraten Programm: Bei Emirates können Passagiere ein kostenlose­s Inklusivvo­lumen von 20 Megabyte verbrauche­n, während das größte Paket mit 500 Megabyte dann 15,99 US-Dollar (rund 13,80 Euro) kostet. Und bei Qatar Airways surfen Passagiere 15 Minuten kostenlos.

Grundsätzl­ich rät Check24-Sprecher Florian Stark dazu, vor dem Start genau hinzuschau­en: „Längst gibt es den Service nicht in allen Flugzeugen auf allen Strecken. Und die Kosten unterschei­den sich erheblich.“So sei im Vergleich der Internet-Zugang an Bord von Singapore Airlines am teuersten gewesen. Bei den Surf-Paketen der Fluggesell­schaft werden für 10 Megabyte Daten rund 8,60 Euro fällig.

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Foto: Klaus Dietmar Gabbert, dpa Es geht nicht nur um Zeitvertre­ib: Wer im Flieger arbeiten möchte, braucht häufig eine WLAN Verbindung.

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