Musik und Macht
Das bietet das Mozartfest 2018
Macht und Musik waren über die Jahrhunderte ein eingespieltes System, denkt man nur an all die Musiker, die im Dienste weltlicher und kirchlicher Herrscher standen wie Joseph Haydn, Georg Friedrich Händel oder Johann Sebastian Bach. Unter dem Titel „Machtspiele“widmet sich das Mozartfest im kommenden Jahr vom 4. bis 13 Mai diesem Aspekt und beleuchtet die Machtverhältnisse, unter denen Musik entstanden ist und gespielt wurde, aber auch, welche Macht die Musik selbst auf ihre Zuhörer ausüben kann. Hier ein Auszug aus dem Programm:
● 4. Mai Die Capella Gabetta mit ihrem Leiter, dem Violinisten Andrés Gabetta, eröffnet das Mozartfest 2018 mit Musik, die am Hof der Habsburger in Wien gespielt wurde, darunter Werke von Vivaldi, Ragazzi und Umstatt (Ev. Heilig Kreuz).
● 9. Mai Das preußische Pendant zu Wien war Schloss Sanssouci, wohin die Blockflötistin Dorothee Oberlinger und ihr Ensemble 1700 mit Musik von Bach, Händel, Rameau und anderen führt (Kleiner Goldener Saal).
● 10. Mai Um die sinnliche Macht der Musik geht es, wenn der Schauspieler Peter Simonischek, bekannt unter anderem aus dem Film „Toni Erdmann“, mit der Musicbanda Franui im Parktheater auftritt. Zu hören sind dann Musik von Mozart, Bartok, Cage, Satie sowie Texte von Kierkegaard, Schopenhauer, Jandl und anderen.
● 11. und 12. Mai In der Reihe „Freistil“widmen sich der Cellist Maximilian Hornung und die Geigerin Sarah Christian zusammen mit bekannten Kammermusikern der Frage, welchen Zwängen Komponisten und Musiker im Exil und im Kriegsgefangenenlager ausgesetzt waren. Zu hören gibt es Stücke von Bartók, Schostakowitsch und Messiaen. Die Macht der Musik loten sie dann in einem weiteren Konzert mit einer Mahler-Sinfonie und Schubert-Liedern aus (beide Konzerte im Kleinen Goldenen Saal).
● 13. Mai Im Abschlusskonzert geht es schließlich um die höchste Macht: Der Chor des Bayerischen Rundfunks und die Akademie für Alte Musik Berlin bringen Mozarts Glaubensbekenntnis, die C-MollMesse zur Aufführung ( Basilika St. Ulrich und Afra).
● 13. bis 18. Mai Im Anschluss an das Mozartfest für die Erwachsenen wird es auch in diesem Jahr das Kinderfestival „Kling Klang Gloria“mit Kinder-Jazzkonzerten, Stadtführungen und Aufführungen in Schulen geben. Das Motto lautet dann, kindgerecht abgewandelt: „Macht Spiele!“
● 24. Februar Ein Vorspiel zum Mozartfest gibt es mit dem französischen Cellisten Jean-Guihen Queyras und der Akademie für Alte Musik Berlin. Sie machen mit Werken von Haydn, Pleyel und Boccherini hörbar, wie sich die Musik von einer aristokratischen zu einer bürgerlichen Angelegenheit wandelte.