Starke Musiker mit offenen Ohren für Komik
Die Maulquappen bescheren dem Königsbrunner Gartenbauverein einen rauschenden Abschluss des Jubiläumsjahres
Seit ein paar Jahren schon gibt es gegen Ende des Jahres für Mitglieder und Gäste des Königsbrunner Gartenbauvereins neben kulinarischer Verköstigung einen kulturellen Höhepunkt zum Abschluss des Gartenjahres. Die Gartler um den Vorsitzenden Wilhelm Terhaag hatten diesmal die über die Grenzen Bayerns hinaus bekannten Maulquappen engagiert. Andreas Schlarnhaufer, Franz Lachmair und Herrman „Olli“Hintner zogen viele Besucher an, die in einem dreistündigen Programm mit zwei kurzen Pausen voll auf ihre Kosten kamen.
Denn die drei Vollblutmusiker zeigten nicht nur ihr großes musikalisches Talent mit den vielen Instrumenten wie Kontrabass, Tuba, Klarinette, Gitarre, Akkordeon, Steirische, Okarina und witzig genialen Werkstücken „Marke Eigenbau“, sondern auch den entsprechenden Wortwitz. Der kommt im Gesang oder bei kleinen Geschichten (herrlich Franz Lachmair mit „Nomen est omen“) zutage, oft verbunden mit einer kleinen kostümierten Parodie. Schön auch ihre hintergründigen Texte, mit denen sie aktuelle Themen und Trends humoristisch, aber nie platt auf die Schippe nehmen: genial die Tupperparty und den Thermomix-Hype, das „Das kleine grüne Männchen“aus Mecklenburg-Vorpommern oder der Nacktschneckenschreck.
Es geht durchaus auch mal derb zu oder frivol, nie aber kommt das eingespielte Trio, in dem jeder seinen Part und seine tragende Rolle hat, verletzend oder billig daher. Und zwischendurch kommen auch die leisen und nachdenklichen Töne nicht zu kurz.
Wie bei den Themen präsentieren sie auch musikalisch die Bandbreite, die sie draufhaben: Ob Tango oder Landler, Blues oder Reggae, sie beherrschen das musikalische Repertoire. Komik und Musik sind so perfekt aufeinander abgestimmt, da ist das Handwerk, der Ideenreichtum und die Spielfreude zu spüren. Und das Publikum geht mit, klatscht, lacht und jubelt. So fordern die Zuhörer trotz reichlich Programm auch noch Zugaben, die dann fast noch alles toppen.
Denn wenn „Der Jäger aus Kurpfalz“durch Österreich, Griechenland, Russland, China, Brasilien, Arabien und Afrika reitet, sowie am Ende im Jugendjargon als Rap/HipHop auf die Bühne gebracht wird, ist das Publikum kaum zu halten. „Genial. Ich habe mich großartig amüsiert“drückt es Stadtrat Maximilian Wellner knapp und treffend aus und Irmgard Juchelka sieht es ähnlich. Eigentlich wollte sie nicht kommen, weil sie vor Kurzem krank war, aber bereut hat sie es keineswegs: „Ich habe schon lange nicht mehr so viel gelacht wie heute.“
Die Mitglieder des Vereins freuten sich über so viel Zuspruch bei ihren Aktionen, die sie zum Jubiläumsjahr der Stadt Königsbrunn organisiert hatten. Vorsitzender Wilhelm Terhaag erklärte: „Wir wollten als Gartenbauverein auch unseren besonderen Beitrag zum Jubiläumsjahr bringen – es war einmal unser mit großem Anklang erstmaliges Kartoffelfest auf Gut Morhard und jetzt der besondere musikalische Kabarettabend.“
Termin Als letzten Ausflug in diesem Jahr bietet der Gartenbauverein (GBV) für Mitglieder und Freunde am 15. De zember eine Fahrt nach Nördlingen. Ne ben dem dortigen Weihnachtsmarktbe such gibt es eine Führung durch das Kratermuseum. Anmeldung am Mosthaus in der St. Johannes Straße 42 am Frei tag, 24. November, 12 bis 13 Uhr, und am Samstag, 25. November, 9 bis 10 Uhr.