Harter Rock in Wohnzimmer Atmosphäre
Pur.Pendicular spielt nicht nur stark Deep-Purple-Lieder, sondern hat auch familiäre Kontakte nach Königsbrunn
Paris, Kopenhagen, Moskau und Königsbrunn in einem Atemzug genannt? Das machen die fünf Musiker von Pur.Pendicular – der Tribute Band von Deep Purple. Sie sind zwar nicht die Einzigen, die als Tribute Band in der Welt unterwegs sind, aber die einzigen, bei denen Schlagzeuger Ian Paice von Deep Purple mitspielt, wenn es seine Zeit erlaubt. Im kommenden Jahr stehen wieder um die 20 Konzerte mit Paice auf der Bühne an und auch Königsbrunn würden die Musiker gerne wieder besuchen. Sehr locker, sympathisch und vor allem mit guten Deutschkenntnissen, präsentieren sich die Vollblutmusiker vor Beginn ihrer Show in der Matrix im Gespräch. Wie sind sie auf Königsbrunn als Auftrittsort gekommen? Gründer und Frontmann Robby Thomas Walsh sagt, dass auch familiäre Gründe eine Rolle spielen. Als kleiner Junge war er mit Mama und Papa seinen Onkel hier besuchen. „Das war 1979 und als ich für die Band einen Zwischenstopp gesucht habe, kam mir erst Augsburg in den Sinn“, erzählt er.
Dort fand er aber keine geeignete Location und dann hat ihm jemand von der tollen Bühne und dem neuen Haus in Königsbrunn vorgeschwärmt. So war es Walsh, der den Kontakt zur Matrix aufnahm und sich mit Pit Granz, dem Verantwortlichen für Events im Jugendzentrum, ziemlich schnell einig wurde. „Klar haben wir das gemacht. Denn wir wollen nicht nur die Jugend ansprechen mit unseren Events, sondern auch die Junggebliebenen“, sagt Granz dazu und bedauert ein bisschen, dass es immer eine Zeit lang braucht, um Bands oder Veranstaltungen in der Brunnenstadt zu etablieren. Mit dieser Erfahrung steht er nicht alleine da, auch der anwesende Stadtrat Wolfgang Leis kennt das, und so war der Saal mit rund 80 Fans beileibe nicht ausverkauft.
Aber auch das nahmen die Musiker locker und professionell und sagten dazu schon vorher: „Das ist manchmal einfach so, wir brauchen ein bis zwei Auftritte in der jeweiligen Stadt, dann hat es sich rumgesprochen und die Leute kommen“. Auch promoten sie auf der diesjährigen Tour ihr eigenes Album „Venus to Volcanus“, das im Mai zehn Wochen lang in den Top 30 der deutschen Charts war, ein Erfolg der sich sehen und hören lassen kann.
So startete das Konzert auch mit zwei eigenen Songs „Bullet“und „Moving“und endet als Zugabe zwei Stunden später mit „Earth Sand“. Dazwischen gab es rund zwei Stunden lang Rock von Deep Purple und begeisterte Fans, die fast jedes Lied mitsingen konnten.
Ludwig Hofmann war einer von ihnen und sein Kommentar lautete, wie es sich für einen Rockfan gehört: „Einfach geil!“Adolf Strobl war ebenfalls einfach nur glücklich über die tolle Musik und lobte die Atmosphäre im Matrix. „Das ist ja fast wie ein Wohnzimmerkonzert, man ist ganz nah dran.“Der Onkel von Walsh, Robert Gottschalk war natürlich auch gekommen, zusammen mit Ehefrau Heike Admai. Die beiden wohnen jetzt in Augsburg und nach dem Konzert gab es noch ein Familientreffen an der Bar der Matrix, an dem auch die übrigen Bandmitglieder und die Fans teilnahmen und sich wohnzimmergemäß ganz zwanglos miteinander unterhielten.