Kein Geld für die Kita
Amt zahlt 700-mal für Eltern
Nicht nur die bayerischen Großstädte müssen inzwischen einen Teil der Elternbeiträge an den Kosten für Kindertagesstättenplätze übernehmen, auch in den Kommunen des Landkreises Augsburg kommt das immer wieder vor. „Das gibt es vielfach“, berichtet die Leiterin des Amtes für Jugend und Familie im Landratsamt, Christine Hagen. Wie hoch der Ausfall in den Gemeinden und Städten ist, kann sie allerdings nicht beziffern.
Was Christine Hagen allerdings sagen kann: In den vergangenen Jahren hat das Landratsamt für jeweils rund 700 Eltern im Landkreis die Kita-Kosten für Krippe, Kindergarten oder Hort übernommen. Das geschieht immer dann, wenn die Eltern einen entsprechenden Antrag stellen und dieser auch berechtigt ist, zumeist, weil das Einkommen der Eltern zu gering ist. Und obwohl die Zahl der Übernahmen in den vergangenen Jahren mehr oder weniger gleich geblieben ist, ist das entsprechende Budget des Landkreises für 2017 bereits fast ganz aufgebraucht. „Hier wird zum Jahresende voraussichtlich ein Minus stehen“, so die Amtsleiterin. Der Grund: Besonders für Krippen sind die Gebühren relativ hoch.
Insgesamt knapp 10000 Kinder wurden Ende des vergangenen Jahres in den Krippen, Kindergärten, Horten und weiteren Betreuungseinrichtungen im Landkreis betreut. Voraussichtlich wird der Landkreis zum Jahresende rund 740000 Euro an Gebühren übernehmen statt der eingeplanten 641 000 Euro. Ausschließen möchte man die betroffenen Kinder aber nicht von der Betreuung. Denn ganz oft seien es genau diese Kinder, die vom pädagogisch gestalteten Aufenthalt in den Kitas besonders profitieren könnten, so Christine Hagen.