Das Defizit entstand nur in Athen
Documenta in Kassel sogar im Plus
Das Millionendefizit der renommierten Kunstschau Documenta ist allein am Veranstaltungsort Athen entstanden. Das teilte die Stadt Kassel nach einer Sitzung des Aufsichtsrats der gemeinnützigen Documenta GmbH am Mittwoch mit.
Die 14. Ausgabe der Schau für moderne Kunst hatte in diesem Jahr in Kassel und Athen stattgefunden. In der griechischen Hauptstadt seien Budgets bei Personal-, Transport-, Raum- und Sicherheitspersonalkosten überschritten worden, hieß es. Dies seien die wesentlichen Gründe für das erwartete Defizit im Geschäftsjahr 2017 von voraussichtlich 5,4 Millionen Euro.
Stadt und Land als Gesellschafter hatten mit einer Bürgschaft von insgesamt acht Millionen Euro die Zahlungsfähigkeit der Ausstellung gesichert. Über Konsequenzen sei weiter zu beraten, hieß es in der Mitteilung vom Mittwochabend. „Parallel müssen jetzt die erforderlichen Schritte eingeleitet werden, um die Documenta langfristig auf eine neue, solide Basis zu stellen“, betonte der Aufsichtsratschef und Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD).
Einem Sonderbericht von Wirtschaftsprüfern zufolge schloss die Kunstschau ohne den Nebenstandort Athen mit einem „positiven Ergebnis“ab. Die Stadt Kassel und das Land Hessen als Gesellschafter wollen nun ein externes Beratungsunternehmen damit beauftragen, die derzeitigen personellen, organisatorischen und finanziellen Strukturen unter die Lupe zu nehmen.
Klar ist bereits: Die nächste Documenta findet vom 18. Juni bis zum 25. September 2022 statt. Auch das beschloss der Aufsichtsrat.