Hübsch gestreift, aber ganz schön frech
Wie das neue Zebrafohlen im Zoo seine ersten Schritte ins Leben macht. Bei der nächsten Geburt wird es besonders aufregend
Wenn Besucher durch die Fensterscheibe in den Stall schauen, fällt immer wieder dieser eine Satz: „Das ist ja so süß!“. Gemeint ist das neue Zebrafohlen im Augsburger Zoo, das in der Stallbox neben seiner Mutter im Heu steht. Noch ist es eine Miniaturausgabe von Zebra, es hat aber schon so schöne Streifen im Fell wie die Großen. Und es ist munter und aufgeweckt, man könnte auch sagen: frech.
Das Zebrakind wurde am vergangenen Freitag geboren. Jetzt macht es die ersten Schritte ins Leben. Noch verbringt es die meiste Zeit im Stall. Dort ist es wärmer als draußen im Freien. Wäre das Fohlen in der ursprünglichen Heimat der GrevyZebras auf die Welt gekommen, in Afrika, wäre es dort auch nicht so kühl wie im Augsburger November.
Das kleine Zebra ist das erste seit neun Jahren, das im Zoo geboren wurde. Was die Gesundheit angeht, wollen die Tierpfleger auf der sicheren Seite sein. „Gleich nach der Geburt wurde der Nabel mit Blauspray desinfiziert“, erklärt Zookurator Thomas Lipp. Das soll Entzündun- vorbeugen. Darüber hinaus bekommt das Zebrafohlen Aufbauspritzen mit Vitamin E und Selen. Das Spurenelement Selen ist wichtig für Zebras. „Es stärkt die Muskulatur, regt den Saugreflex an und ist gut fürs Immunsystem“, sagt Lipp. In der afrikanischen Savanne würden Zebras auf natürlichem Weg beim Fressen genügend Selen aufnehmen, und zwar über die Gräser, die auf den Steppen Kenias oder Äthiopiens wachsen. In Deutschland müsse den Tieren Selen künstlich zugeführt werden, sagt Lipp, entweder über Beimischungen im Futter oder über Spritzen.
Das neue Zebramädchen hat noch keinen Namen, aber einen großen Appetit. Immer wieder stupst es seine Mutter Kibale an, wenn es Hunger hat, und kann dabei ganz schön frech werden. Wenn es nicht gleich trinken darf, springt es übermütig in der Stallbox herum, knabbert versuchsweise auf einzelnen Heuhalmen herum oder leckt neugierig an Mineralsteinen im Fresstrog.
Das Heu für die erwachsenen Zebras bezieht der Zoo von Landwirten in der Umgebung. Es wird immer der erste Schnitt im Jahr ge- kauft. Dieses Heu habe weniger Eiweiß und sei reich an Fasern, sagt Lipp. Damit ist es besonders bekömmlich für afrikanische Steppentiere. In freier Natur hat diese Art ein eher karges Nahrungsangebot.
Für die Mutter Kibale ist es das erste Fohlen. Sie hat keine Erfahrung mit Nachwuchs, weil es im Zoo eine lange Zuchtpause bei den Zebras gab. „Kibale ist aber eine gute und entspannte Mutter“, freut sich Kurator Lipp. Noch haben sie und ihr Kind viel Ruhe im Stall. Kommende Woche wird sich das ändern. Wenn das Wetter mitspielt, dürfen die beiden hinaus auf die Weide ins Afrika-Panorama. Im nächsten Schritt sollen Mutter und Kind mit den anderen Zebras zusammenkommen. Grevy-Zebras sind Herdentiere und wollen Gesellschaft. In der afrikanischen Wildnis leben sie in losen Gruppen zusammen, die sich immer wieder verändern.
Die einzelnen Mitglieder einer Zebrafamilie können sich untereinander an den Streifen barcodeartig erkennen. Menschen tun sich schwerer. Zwar unterscheidet sich das neue Zebrafohlen noch durch seine Größe und den braunen Aalgen strich auf dem Rücken von den anderen. Doch wenn es größer wird, verlieren sich diese Unterschiede. Damit das Jungtier aber trotzdem immer eindeutig zu identifizieren ist, bekommt es in den kommenden Tagen einen kleinen Chip implantiert. Wenn alles klappt, wird das neue Zebrakind in den kommenden Wochen einen Spielgefährten bekommen. Zuvor wird es aber richtig aufregend. Denn die trächtige Zebrastute Henrietta ist schon 22 Jahre. Damit ist sie eine Oma. Dass sie in diesem Alter noch Mutter wird, sei nicht unbedingt zu erwarten gewesen, sagt Lipp. „Wir sind alle schon sehr gespannt.“Der voraussichtliche Geburtstermin für ihr Fohlen ist im Dezember.
IDas Zebrafohlen im Video gibt es unter www.augsburger allgemeine.de die an der Haltestelle befindliche Straßenbahn ohne Sicht und Rücksicht auf Gegenverkehr links „überholen“, einer schmalen Gasse (Spenglergäßchen) mit nur einer Fahrbahn und völlig uneinsehbarer Einfahrt mit Sondererlaubnis die Nutzung im Gegenverkehr frei gegeben wird. Augsburg, Fahrradstadt oder Stadt der Verkehrssheriffs – ich lebe lieber in einer Stadt, die mit Rücksicht auf die Gegebenheiten einer alten Stadt mit oft schmalen Straßen um Toleranz und Verständnis bittet. „Zwei Minuten warten, wenn der Postbote das Päckchen bringt“, oder das Fahrrad vorbeischiebt, wäre vielleicht auch eine Lösung.
Augsburg