Betreutes Wohnen und Doppelhäuser
In Bobingens Siedlung wird die Stadt zum Wohnungsbauer und lässt im Norden neue Doppelhäuser zu
Barrierefreies Wohnen nahe am Brunnenplatz in der Bobinger Siedlung –- mit diesem Millionenprojekt will die Stadt den Ortsteil attraktiver machen, nachdem in einem Entwicklungskonzept jahrelang über Verbesserungen diskutiert worden war.
Zur Bebauung des städtischen Grundstücks neben der Grundschule präsentierten die Planer in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung vier unterschiedliche Varianten. Zwischen 15 und 21 Sozialwohnungen könnten mit und ohne Tiefgarage geschaffen werden, die Kosten dafür bewegen sich von 2,6 bis 4,5 Millionen Euro.
In der Diskussion betonte Bürgermeister Bernd Müller, die Stadt wolle in der Siedlung kein neues Bauträger-Projekt, sondern die Verträge mit den künftigen Mietern selbst abschließen. Ob eventuell eine Verlegung des Brunnens möglich ist, soll mit dem Siedlerverein noch besprochen werden.
Eine interessante Idee der Architekten ist es, zwischen Brunnenund Kirchplatz eine Verbindung herzustellen, zum Beispiel durch einen speziellen Fahrbahnbelag, der optisch auch als Verkehrsbremse dienen könnte. Herwig Leiter (CSU) gab in der Debatte zu bedenken, dass es nicht zu Konflikten zwischen lärmenden Grundschülern und ruhesuchenden Bewohnern der neuen Anlage kommen solle. Über die vier vorgestellten Varianten sollen sich die Ratsfraktionen jetzt Gedanken machen, damit Anfang kommenden Jahres eine Entscheidung getroffen werden kann, denn das entsprechende Förderprogramm läuft nur noch bis 2019.
Ein weiteres bedeutendes Projekt ist der Bebauungsplan SiedlungNord, der in einem ersten Abschnitt zunächst 27 Einfamilienhäuser vorgesehen hatte. Auf Antrag der SPDFraktion soll es aber auch Doppelhäuser geben, wodurch die Grundstücke für die Einfamilienhäuser etwas kleiner werden (wir berichteten).
Stadtbaumeister Rainer Thierbach stellte in der Sitzung jetzt auch einen Entwurf für den zweiten Bauabschnitt vor, bei dem neun Einfamilienhäuser von sechs Doppelhäusern flankiert werden. Um das Projekt zu beschleunigen, sollen beide Abschnitte in einem Verfahren zusammengefasst werden und kommendes Frühjahr planreif sein.
Als drittes ging es im Ausschuss um die Nachverdichtung in der Siedlung, die von großen Gartengrundstücken geprägt ist. Zusätzlich zur bestehenden Doppelhaushälfte soll auf einem 800 Quadratmeter großen Grundstück in der Friedensstraße ein Einfamilienhaus gebaut werden.
In einigen Punkten widerspricht das Vorhaben zwar der Rahmenplanung, die für die Siedlung eine Nachverdichtung vorsieht. Die Vorgaben seien aber nicht rechtlich verbindlich, sagte Bürgermeister Bernd Müller, sodass der Änderungsantrag ohne lange Diskussion genehmigt wurde.