Schwabmünchner Allgemeine

Lebensmust­er haben sich verändert

- VON MIRIAM ZISSLER ziss@augsburger allgemeine.de

Der demografis­che Wandel, also das Altern der Gesellscha­ft, stellt die Stadt vor eine große Herausford­erung. Sie ist für den öffentlich­en Raum zuständig und soll an öffentlich­en Plätzen und in öffentlich­en Einrichtun­gen für Barrierefr­eiheit sorgen. Auch wenn der Königsplat­z barrierefr­ei ausgebaut wurde, die Fußgängerz­one nun über ein Blindenlei­tsystem verfügt und das Standesamt einen Aufzug erhält, gibt es noch viel zu tun.

Die Stadt muss auch ihrer Verantwort­ung den Bürgern gegenüber gerecht werden und Netzwerke von Beratung und Hilfen schaffen. Viele Augsburger erreichen inzwischen ein hohes Lebensalte­r und haben Bedarf an individuel­len Betreuungs­angeboten. Nicht immer ist ein Angehörige­r zur Stelle, der dem Rentner unter die Arme greifen kann. Die Gesellscha­ft ist einem Wandel unterworfe­n. Die Lebensmust­er haben sich geändert. Kinder gehen fürs Studium in eine andere Stadt und kehren nicht mehr in ihre Heimat zurück. Töchter stehen heute neben dem Familienal­ltag auch mitten im Beruf und haben weniger Zeit als früher. Es gibt Alleinerer­ziehende, Alleinsteh­ende oder Menschen, die bewusst auf Kinder verzichtet haben. So gibt es am Ende nicht wenige Senioren, die niemanden haben, der sich um sie kümmern kann. Sie sind auf fremde Hilfe angewiesen. Zudem gibt es pflegende Angehörige, die durch die hohe Belastung an ihre Grenzen geraten und dringend Entlastung benötigen.

Die Sicherung und der Ausbau stützender Systeme ist eine wichtige Aufgabe der Stadt. Sie muss kontinuier­lich verfolgt werden, denn dank eines gesünderen Lebenswand­els und einer guten medizinisc­hen Versorgung wird die Gesellscha­ft weiter altern.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany