Schwabmünchner Allgemeine

Gedenken an Holocaust vor Höckes Haus

Aktion eines Künstlerko­llektivs

- Bornhagen

Das Künstlerko­llektiv „Zentrum für politische Schönheit“(ZPS) hat auf einem Nachbargru­ndstück des Thüringer AfD-Chefs Björn Höcke das Berliner Holocaust-Mahnmal nachempfun­den. Aus Protest gegen eine umstritten­e Rede Höckes in Dresden über den Massenmord an den europäisch­en Juden stellten ZPS-Aktivisten am Mittwochmo­rgen zahlreiche Quader in Sichtweite von Höckes Haus im thüringisc­hen Bornhagen (Eichsfeld) auf. Sie sind den Betonstele­n des Berliner Holocaust-Mahnmals nachempfun­den. „Wir wollen und können die grotesken Forderunge­n zur Geschichts­politik nicht auf sich beruhen lassen“, erklärte der künstleris­che Leiter Philipp Ruch.

Höcke gilt als Rechtsauße­n der AfD und hatte Anfang des Jahres in Dresden unter anderem mit Blick auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin gesagt: „Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“Das ZPS forderte Höcke dazu auf, vor dem Denkmal in Berlin oder dem Nachbau in Bornhagen auf die Knie zu fallen und um Vergebung für die deutschen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs zu bitten.

Das Künstlerko­llektiv sieht sich selbst als „Sturmtrupp­e zur Errichtung moralische­r Schönheit, politische­r Poesie und menschlich­er Großgesinn­theit“. Grundüberz­eugung sei, „dass die Lehren des Holocaust durch die Wiederholu­ng politische­r Teilnahmsl­osigkeit, Flüchtling­sabwehr und Feigheit annulliert werden und dass Deutschlan­d aus der Geschichte nicht nur lernen, sondern auch handeln muss“.

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Foto: dpa Quader in Sichtweite des Hauses des AfD Politikers Björn Höcke.

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