Schwabmünchner Allgemeine

So teuer wohnt man in München

Ein neues Luxus-Loft setzt Maßstäbe, was den Preis angeht

- VON ORLA FINEGAN München/Augsburg

Die Wohnungspr­eise in München haben eine neue Dimension erreicht. Und zwar am Nockherber­g, wo bis 2023 rund 1500 Wohnungen für Familien, Singles und Paare entstehen sollen: In der teuersten Wohnung – einem Penthouse mit Dachterras­se – soll der Quadratmet­er 20 000 Euro kosten. Insgesamt werden so für das 164 Quadratmet­er große Loft fast 3,3 Millionen Euro fällig, wie auf einer Informatio­nsveransta­ltung der Bayerische­n Hausbau zu dem Neubaugebi­et in der Münchner Au bekannt wurde.

Die Luxus-Wohnung ist Teil einer ganzen Wohnanlage. Das Areal am Nockherber­g, das neu entwickelt wird, umfasst über 84 000 Quadratmet­er – knapp 16 000 davon sind für einen Quartiersp­ark eingeplant. Zusätzlich sollen dort zwei Kindertage­sstätten, Läden und Restaurant­s sowie eine Tiefgarage entstehen, teilt die Bayerische Hausbau mit. 30 Prozent der Wohnfläche seien für Sozialwohn­ungen vorgesehen, erklärt eine Sprecherin.

Trotzdem löste natürlich vor allem der Preis für das Luxus-Loft großen Wirbel und Diskussion­en über Miet- und Kaufpreise in der Landeshaup­tstadt aus. 20 000 Euro pro Quadratmet­er – das ist ein stolzer Preis, findet auch Ulrike Kirchhoff vom Verband Haus und Grund Bayern. „Es ist am oberen Ende der Spirale“, sagt sie. Nach Informatio­nen der Münchner Boulevardz­eitung sei ein derart hoher Preis pro Quadratmet­er bisher nur im Luxusturm „The Seven“an der Müllerstra­ße bekannt geworden.

Auch wenn es sich bei besagten

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Immobilien um exklusive Wohnungen handelt, zeigt der Preis, wie angespannt der Immobilien­markt in München seit Jahren ist. „Solange die Politik sich nicht darauf verständig­en kann, mehr für den Wohnungsba­u zu machen, wird die Preisentwi­cklung weiter nach oben gehen“, sagt Kirchhoff. Sie befürchtet, dass auf lange Sicht auch Arbeitgebe­r in München Probleme bekommen können. Denn wenn Wohnen immer teurer werden, werde es auch immer schwierige­r, hoch qualifizie­rte Arbeitnehm­er in die Stadt zu locken.

Auswirkung­en der Stadtfluch­t sind auch in der Region zu spüren. Laut Statistike­n der Agentur für Arbeit aus dem März pendeln täglich mehr als 8600 Menschen aus der Stadt Augsburg nach München. Zudem werden auch hierzuland­e Immobilien immer teurer. In Augsburg etwa stiegen die Immobilien­preise laut einer Studie zwischen 2005 und dem ersten Quartal 2016 um 61 Prozent. Nach Angaben des Immobilien­portals Immowelt kostet der Quadratmet­er für eine Wohnung in Augsburg im Schnitt rund 3800 Euro.

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Foto: Bayerische Hausbau So wird die neue Wohnanlage in Mün chen aussehen.

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