Schwabmünchner Allgemeine

Spritztour mit Papas neuem Auto

Polizei stoppt Fahrt eines Zwölfjähri­gen

- Bad Reichenhal­l

Mitten in der Nacht hat ein Zwölfjähri­ger im oberbayeri­schen Bad Reichenhal­l eine Spitztour mit Papas nagelneuem Elektroaut­o unternomme­n. Mit an Bord waren zwei gleichaltr­ige Freunde. Wie die Polizei berichtete, war einer Streife am Dienstag gegen 1 Uhr nachts das Auto aufgefalle­n, weil der Fahrer kaum zu sehen war.

Die Beamten stoppten den Nachwuchsf­ahrer auf dem Parkplatz eines Supermarkt­es. Wie sich später herausstel­lte, hatte der junge Autofan den Wagenschlü­ssel des Vaters unbemerkt an sich genommen und war durch ein Fenster aus dem Haus gestiegen. Die rund acht Kilometer zu dem Supermarkt legte er unfallfrei zurück. Noch während der Kontrolle rief der besorgte Vater und Autobesitz­er bei der Polizeiins­pektion an und meldete, dass sein Sohn, die zwei Freunde aus der Nachbarsch­aft und auch das neue Auto mit Automatikg­etriebe verschwund­en seien. Der Papa konnte aber sogleich aufatmen: Die Beamten sagten ihm, dass die Buben bereits im Auto der Kollegen säßen und nun nach Hause gebracht würden. Der eine Woche alte Wagen stehe unversehrt auf dem Parkplatz.

Die Polizei fand die Aktion gar nicht lustig und belehrte die Buben eindringli­ch, die – weil sie noch nicht 14 Jahre alt sind – strafrecht­lich nicht belangt werden können. An der Fahrt im Streifenwa­gen hätten die drei sichtlich ihre Freude gehabt, berichtete­n die Beamten. Der begabte Nachwuchsf­ahrer war im Übrigen alles andere als kleinlaut. Als sein Vater mit einem Aufenthalt in einer Polizeizel­le drohte, willigte der Sohn sofort ein – aber nur unter der Bedingung, dass es dort einen Internetan­schluss gebe.

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