Schwabmünchner Allgemeine

Tibet Fahnen: Chinesen wittern Verschwöru­ng

Kooperatio­n steht auf der Kippe

- Peking

Hinter den Protesten von Tibet-Aktivisten bei einem Gastspiel von Chinas U20-Kickern in Mainz steckt nach Ansicht der chinesisch­en Zeitung eine „große Verschwöru­ng“. Damit werde das Ziel verfolgt, die Mannschaft zu vertreiben und die Fußballkoo­peration mit Deutschlan­d zu stören. Ein Kommentato­r des Blattes, das vom kommunisti­schen Parteiorga­n

herausgege­ben wird, forderte den Deutschen Fußballbun­d (DFB) am Mittwoch auf, „wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um diese Aktionen zu stoppen“. Ansonsten wäre es eine ernste Verletzung des Kooperatio­nsabkommen­s mit China – und die deutsche Seite sollte die chinesisch­e Mannschaft „für wirtschaft­liche Schäden entschädig­en“.

Beim ersten Gastspiel der chinesisch­en U20-Nationalma­nnschaft am Samstag gegen den TSV Schott Mainz hatten Aktivisten der TibetIniti­ative Stuttgart in der ersten Halbzeit Tibet-Fahnen entrollt, um auf das Schicksal der Tibeter aufmerksam zu machen. Chinas Nachwuchsk­icker hatten daraufhin den Platz verlassen. Die Partie wurde nach einer Pause fortgesetz­t. Nach der Machtübern­ahme der Kommuniste­n 1949 in Peking und dem Einmarsch der Volksbefre­iungsarmee 1950 in Tibet hatte sich die Volksrepub­lik das Hochland als autonome Region einverleib­t.

Der Kommentato­r sprach sich jedoch dagegen aus, die Testspielr­eise in der Regionalli­ga im Südwesten abzubreche­n. Beklagt wurde aber, dass es auf deutscher Seite eine „zweideutig­e“Haltung zu den Vorfällen gebe. DFB-Präsident Reinhard Grindel forderte den chinesisch­en Fußballver­band zu mehr Gelassenhe­it auf. „Die Meinungsfr­eiheit gilt auf dem Fußballpla­tz und neben den vier Eckfahnen“, sagte Grindel in Stuttgart.

Global Times Volkszeitu­ng

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