Wozu die Musik?
Ein Konzert will Antwort geben
Der Betrieb am Leopold-MozartZentrum (LMZ) hat schon vor einiger Zeit wieder begonnen; dies ermöglichte jetzt ein umso stattlicheres Eröffnungskonzert zum Semester 2017/18. Die Frage im Titel der Veranstaltung im vollen Goldenen Saal, „Wozu eigentlich Musik?“, wurde nicht in philosophischen Referaten vertieft, sondern vom LMZ mit den ureigensten Mitteln beantwortet, mit vokal-instrumentalen Klängen aus alter und neuer Zeit. Konstanze Frölichs Moderation zog den roten Faden – Musik begleitet die Menschen in allen Situationen, festlichen und den intimen.
So präsentierten sich die Abteilungen: Mit glänzendem Blech aus Monteverdis Renaissance-Zeit eröffnete die Klasse von Prof. Uwe Kleindienst den Abend. Wie aus dem Einsatz des Körpers als Schlaginstrument und Bewegung Musik/ Theater quasi in Urform entstehen kann, demonstrierte die „Elementare Musikpädagogik“von Andrea Friedhofen. Sie teilt sich jetzt die Leitung des LMZ mit den neu installierten Professoren Dominik Wortig und Christoph Hammer. Mit Heinrich Schütz zeigten sich Wortigs VokalSolisten ebenso klangschön wie die ChorAkademie in Rachmaninows „Ave Maria“. Hammer, Spezialist für historische Tasteninstrumente, zelebrierte C. P. E. Bachs „Fantasia“als kunstvoll verzierte, schiere Spielfreude und begleitete Wortig ebenso bei Schuberts „Ständchen“.
Wie die Klassen von Harald Harrer (Klarinette), Karsten Nagel (Fagott), Heike Steinbrecher (Oboe) und Dozentin Casey Rippon (Horn) exzellente Musiker ausbilden, genoss man mit Mozarts Serenade KV 375. Dass Prof. Julius Berger die virtuose Dimension des Cellospiels mit bewegender Spiritualität zu verbinden weiß, war wunderbar in den geheimnisvollen Klängen der Etüden von Sofia Gubaidulina zu hören. Was zum Schluss die Studenten des Schlagwerkers Prof. Stefan Blum in seiner neuen Komposition an rhythmisch präzis exekutierter Kraft entfesselten, war hinreißend. Das LMZ zeigte sich gewappnet für alle – musikalischen – Lebenslagen.