Hohn und Spott von den Ehemännern
„Die (k)nackigen Landfrauen“überzeugen das Publikum in Untermeitingen. Was hinter der verfrühten Pause steckt
Der Theaterverein Laetitia Untermeitingen besteht aus vielen Laienspielern. Diese gehen mit verschiedenen Situationen auf der Bühne jedoch mitunter sehr professionell um. So wie am Wochenende, als Heiner Gruber, gespielt von Thomas Riggert, plötzlich der Text ausging. Es war auf einmal Stille. Da der erste Akt sich ohnehin dem Ende zuneigte, holte Markus Schmid aus: „Ja, dann denk’ du mal über deinen Text nach, ich gehe dann schon mal in die Pause.“Die Lacher beim Publikum waren nicht zu überhören.
Zur Aufführung brachte das Laienspielerensemble um Spielleiter Thomas Georgi, der als Fotograf Rocco Papparazzo auch selbst mitspielt, das Lustspiel „Die (k)nackigen Landfrauen“in drei Akten von Jasmin Leuthe. Die Autorin ist verheiratet, im „normalen Leben“ Bankkauffrau und leitet in Öschingen eine Theatergruppe. Mit diesem Stück – beim Bügeln entstanden – starteten die spielfreudigen Darsteller wieder einen höchst erfolgreichen Angriff auf die Lachmuskeln der Besucher. Schon beim Öffnen des Vorhangs zeigte sich am schönen Ambiente des Bühnenbildes und gleich mit dem beliebten Lokalmatador Markus Schmid in der Rolle des Alfred Eberle, mit welch großem Engagement der Theaterverein Laetitia Untermeitingen ihr ausverkauftes Haus unterhalten will.
Die Geschichte der knackigen Landfrauen ist sehr kurzweilig, nicht zuletzt durch den dominanten Auftritt der drei Freundinnen – gespielt von Beatrice Lude, Sabine Fendt und Bianca Graalheer. Mit ihrer Frauenpower gelingt es ihnen, alles aus sich herauszuholen und den Figuren zu entsprechendem Leben zu verhelfen. Vorsitzender Christian Schrodt ist begeistert von der Darbietung und würdigt die Leistung mit den Worten: „Ich wusste gar nicht, was in den Damen für Energie steckt.“
Das Stück handelt davon, dass die drei Landfrauen aus einem Wellnesswochenende zurückkommen. Als sie erzählen, dass sie dort von einem bekannten Fotografen als Models entdeckt wurden, ernten sie von den Ehemännern nur Hohn und Spott. Sensationell dabei die Lachsalven von den Männern: Alles ist ruhig, die Ehegatten schauen sich kurz an und lachen lauthals los. Da blieb auch im Publikum kein Auge trocken. Der Fotograf Papparazzo reist also tatsächlich mit seiner quirligen, flippigen Assistentin Trixi, die viel Wert auf Aussehen legt, an. Leider ergibt sich während eines mitgehörten Telefongespräches ein Missverständnis. Daher gehen die Männer davon aus, dass der Fotograf von ihren Frauen Nacktfotos machen will. Die Situation eskaliert und gipfelt darin, dass die Ehemänner mit eigenen Nacktaufnahmen für das Gemeindeblatt gleichziehen. Bei diesem kurzweiligen und unterhaltsamen Schwank, gespickt mit viel Humor und einem Schuss Erotik, darf herzhaft gelacht werden.
Die nächsten beiden Vorstellungen sind am Samstag, 25. November, 20 Uhr, und am Sonntag, 26. November, 18 Uhr, in der Imhofhalle Untermeitingen.