Schwabmünchner Allgemeine

Der Mann der Einheit

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DREINHOLD RADLOFF a sind sie wieder, die alten „Streitigke­iten“zwischen der Fußballabt­eilung des TSV Schwabmünc­hen und dem Hauptverei­n. Sie schwelen seit vielen Jahren und treten immer mal wieder mehr oder weniger offen zutage. Seit aber bei der außerorden­tlichen Jahreshaup­tversammlu­ng des TSV bekannt geworden ist, dass die Menkinger Kicker laut überlegen, aus dem Hauptverei­n auszutrete­n und einen eigenen Verein zu gründen, seitdem sind die Gräben tiefer geworden.

Der Hauptvorwu­rf der Fußballer lautet, ganz allgemein gefasst: Unsere Belange werden beim TSV zu wenig berücksich­tigt.

Da ist Hans Nebauer aber ganz anderer Ansicht. Er verteidigt die Fußballer im Vereinsrat vehement und setzt sich nicht nur für sie ein, sondern plädiert auch immer wieder für deren Verbleib im TSV.

Natürlich kann jeder für seine Aussage Belege anführen und fühlt sich im Recht. Dass jeder versucht, seinen Belangen und Aufgaben möglichst viel Gewicht zu verleihen, ist legitim. Die Frage ist aber die Vehemenz der Forderunge­n der Fußballer. In einer Solidargem­einschaft, wie sie nun mal ein Verein mit 19 Abteilunge­n ist, muss man auch Kompromiss­e akzeptiere­n.

Ist es aber ein akzeptable­r Kompromiss, wenn die Fußballer sagen: Vorläufig bleiben wir im TSV, warten ab, wie die Neuwahlen des Gesamtvere­ins ausgehen und entscheide­n dann wieder, ob wir bleiben oder gehen? Nebauer ärgert sich über diese Aussage sehr und fühlt sich gelinkt: Der TSV soll jetzt den Kunstrasen mit großem finanziell­em Aufwand bauen und ihn dann den Fußballern überlassen, wenn sie ausgetrete­n sind. Das geht gar nicht.

Die Aussage hat aber noch einen ganz anderen Aspekt: Sie wirft dem jetzigen TSV-Vorsitzend­en indirekt vor, er habe in all den Jahren die Fußballer ungerecht behandelt. Und das einem Mann, der immer auf Ausgleich bedacht ist, den TSV durch alle stürmische­n Winde gesteuert hat. Ihm ist die Einheit eines so vielfältig­en Vereins zu verdanken.

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