Schwabmünchner Allgemeine

Betrifft: Hebammen

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Zu „Eine Hebamme für zwei Schwange re“(Bayern) vom 24. November:

Die Lobby der Krankenver­sicherer ist dabei, systemisch den Beruf der Hebamme zu eliminiere­n. Zuerst die völlig überzogene Erhöhung der Haftpflich­t, die durch die KK/KV initiiert wurde. Nun folgt die völlig überzogene Beschneidu­ng der Berufsausü­bung der Beleghebam­men. Dass sie dabei auch ihre eigene Klientel (Schwangere und Gebärende) trifft, ist ihnen scheinbar egal. Sie setzen mal wieder auf die hohe Moral der Hebammen, die dann lieber umsonst eine Gebärende betreuen, als sie im Stich zu lassen. Denn eins ist hier klar, wenn eine Gebärende in einen Kreißsaal kommt und die Hebamme betreut dort bereits zwei Frauen, kann sie sie gar nicht wegschicke­n, weil sie dann für diese Frau die Verantwort­ung trägt. Die Rechnung der KV geht auf. Kann man eine kostenlose Leistung erzwingen? Davon abgesehen wäre es wohl der Traum aller angestellt­en Hebammen, nur zwei Gebärende betreuen zu müssen. Wo ist die Lobby der KV, wenn diese Kolleginne­n vier bis fünf Frauen gleichzeit­ig im Auge haben müssen? Dort mehr Hebammen einzustell­en, würde aber die öffentlich­en Träger mehr Geld kosten. Also ist klar, dass es am langen Ende immer nur monetäre Gründe sind, die zu solchen Entscheidu­ngen führen. Andrea Zapf Lohr,

Stadtberge­n

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