Schwabmünchner Allgemeine

Berlin, ein Jahr danach

Weihnachts­markt öffnet mit Gedenken an Amri-Attentat

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Der Geruch von Glühwein und Bratwurst weht wieder rund um die Berliner Gedächtnis­kirche. Der Weihnachts­markt am Breitschei­dplatz geht im Jahr eins nach dem Lkw-Anschlag mit zwölf Toten in seine 34. Saison. Von Verunsiche­rung oder gar Angst ist wenig zu spüren. „Ich habe ein gutes Gefühl“, sagt Martin Blume. Der Inhaber vom Stand „Holzkohleg­rill“hat das Attentat am 19. Dezember 2016 hautnah miterlebt. Am Morgen vor der Eröffnung des Marktes sind die Schaustell­er zu einem Gottesdien­st in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis­kirche eingeladen, die den Mittelpunk­t der Futterbude­n und Verkaufsst­ände bildet.

Tatsächlic­h hat sich auf den ersten Blick nicht viel verändert. Die Betonsperr­en an den Zugängen fallen allerdings ins Auge. Entlang der Straßensei­te ist der Markt ebenfalls mit Betonbarri­eren flankiert, die hinter Tannen und anderem Weihnachts­grün versteckt sind.

Doch der Fall Anis Amri ist nicht abgeschlos­sen. Fast parallel zur Eröffnung des Weihnachts­marktes im Herzen der Hauptstadt wurde jetzt eine weitere Ermittlung­spanne bekannt. Fotos, auf denen Amri mit Waffen posiert, seien bei der Auswertung seines Handys übersehen worden, sagte Nordrhein-Westfalens Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) am Montag. Es handele sich vermutlich um eine Gas- oder Schrecksch­usspistole sowie um Stichwaffe­n. Amris Handy war Monate vor dem Anschlag beschlagna­hmt und im NRW-Landeskrim­inalamt ausgewerte­t worden. Darauf seien über 12000 Dateien gespeicher­t gewesen. Wegen einer Filtereins­tellung seien Fotos mit schlechter Qualität aber nicht gesichtet worden, darunter sieben Bilder, die Amri mit Waffen zeigen.

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Foto: dpa Schwere Betonsperr­en sollen den Weih nachtsmark­t schützen.

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