Schwabmünchner Allgemeine

Raus mit den Rädern aus der Pferseer Unterführu­ng?

Fußgänger beklagen sich über zugestellt­e Gehsteige. Jetzt wird nach Lösungen gesucht

- VON STEFAN KROG »Kommentar

Geht es nach Baureferen­t Gerd Merkle (CSU), dann würde er mit den in der Pferseer Unterführu­ng abgestellt­en Fahrrädern kurzen Prozess machen: Erst Hinweissch­ilder aufstellen, dass die Räder hier nicht abgestellt werden sollen, dann nach einer gewissen Frist abräumen. „Das ist ein Gefahrenpo­tenzial für Fußgänger. Es kann nicht sein, dass sie dort nicht mehr laufen können.“

So schlimm, dass der Gehweg komplett versperrt ist, ist es zwar nicht. Aber für Fußgänger wird es in der Pferseer Unterführu­ng in der Tat eng, seit Pendler dort ihre Räder abstellen. Das ist seit etwa zwei Jahren der Fall – seit der Platz am Treppenauf­gang zum Bahnhof direkt nach der Unterführu­ng wegen des Tunnelbaus gesperrt wurde. Hinzu kommt, dass Radler in der Unterführu­ng seit drei Jahren auf dem Fußweg fahren dürfen. Damals wurde nach einem Umbau das Schild „Fahrräder frei“angebracht. Was viele Radler nicht wissen oder nicht beachten: dass sie nur mit Schrittges­chwindigke­it unterwegs sein dürfen und Fußgänger Vorrang haben.

Ob die Räder tatsächlic­h aus der Unterführu­ng entfernt werden, ist aber ungewiss. Die Bauverwalt­ung hat rechtliche Bedenken angemeldet, weil Räder auf Gehwegen grundsätzl­ich abgestellt werden dürfen. Man sei intern in der Diskussion, so Merkle. Der Bauausschu­ss beschäftig­te sich zuletzt auch mit der Gestaltung der beiden Bahnhofspl­ätze (wir berichtete­n). Demnach wird geprüft, den Radweg in der Viktoriast­raße auf Höhe des Helio dauerhaft auf die Fahrbahn zu verlegen. Im Bereich des Bahnhofsvo­rplatzes soll der Radweg dann in deutlich verbreiter­ter Form auf den Platz gezogen werden.

Für Diskussion­en sorgt indes der Entwurf des westlichen Platzes am Thelottvie­rtel. Hier verlässt die Straßenbah­n ab 2023 den neuen Bahnhofstu­nnel und fährt über den neu zu gestaltend­en Platz, bevor sie in die Rosenaustr­aße abbiegt. Aus Sicherheit­sgründen wird auf etwa 45 Metern Länge nach dem Tunnelausg­ang eine knie- bis hüfthohe Barriere das Gleis beidseitig vom Rest des Platzes abschirmen. So soll verhindert werden, dass Fußgänger am Tunnelausg­ang vor eine ausfahrend­e Tram laufen. Es ist eine Vorgabe der Regierung von Oberbayern, die für die Sicherheit im Tramverkeh­r zuständig ist. Die Stadt will mit den Landschaft­sarchitekt­en die Barriere als eine Art Bank anlegen, heißt es.

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Foto: Bernd Hohlen Viele Pendler stellen ihre Räder in der Pferseer Unterführu­ng ab. Die Stadt will dem ein Ende setzen.

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