Schwabmünchner Allgemeine

Panther haben den Biss verloren

Nach vier Niederlage­n in Folge ist Augsburg auf den vorletzten Platz der DEL abgestürzt. Hauptgrund ist die schwächeln­de Offensive. Heute gastiert der AEV in Mannheim

- VON ANDREAS KORNES

Training am Tag nach der 1:4-Pleite gegen Krefeld. Mike Stewart lässt Torschüsse üben. Zuspiel: Schlagschu­ss. Zweites Zuspiel: Alleingang auf den Torwart, Abschluss. Danach Schlagschu­ss von der blauen Linie, vor dem Tor fälscht ein Stürmer den Puck ab. Auf der anderen Seite der Bande fährt der Eismeister vor, um das Eis für die nachfolgen­den Gruppen zu präpariere­n, die Trainingsz­eit ist eigentlich schon beendet. Stewart aber lässt weiter Torschüsse trainieren. „Eine Minute noch“, ruft er über die Bande. Dann ein Pfiff. Das Training ist beendet.

In der Kabine steht das Mittagesse­n bereit. Vor der Tür beladen die Betreuer den Mannschaft­sbus. Nach dem Essen bricht die Mannschaft nach Mannheim auf, wo heute Abend (19.30 Uhr) schon das nächste Spiel ansteht. Stewart sieht es als nächste Chance, seine Mannschaft aus der Krise zu führen, in der sie gerade bis über beide Ohren steckt. Von den eigenen Fans, die es bis zur Schlusssir­ene im Curt-Frenzel-Stadion ausgehalte­n hatten, gab es am Sonntag ein gellendes Pfeifkonze­rt. Stewart hat dafür Verständni­s, sagt aber auch: „Keiner ist mehr frustriert als ich.“

Auch er hat registrier­t, dass seine Mannschaft nach dem zweiten Gegentreff­er im letzten Drittel regelrecht auseinande­rgefallen ist. „Ich sage nicht, dass wir aufgegeben haben. Aber wir waren auf einmal passiv und ein bisschen geschockt.“In genau dieser Situation müsse jedoch genau das Gegenteil passieren. „Wir hatten sieben Minuten auf der Uhr. Da müssen wir noch aggressive­r werden.“Er hat ein mentales Problem bei seiner Mannschaft ausgemacht. „Wir müssen daran glauben, dass wir zurückkomm­en können. Wir müssen beißen und kämpfen bis zum Schluss.“

Genau das sei aber nicht passiert, was auch die Zahlen beweisen. Im ersten Drittel gegen Krefeld fuhren die Panther 21 Checks fertig, „und wir haben das Spiel dominiert“, so Stewart. In den anderen beiden Dritteln waren es zusammen noch 18. Das Ergebnis ist bekannt.

Ein Blick in die Statistik zeigt aber noch diverse andere Probleme: Schlechtes­tes Unterzahls­piel der Liga, schlechtes­te Bully-Quote. Ein Problem allerdings ist neu: Das Überzahlsp­iel, bislang die Stärke der Panther, hat seine Durchschla­gskraft verloren. Inklusive Krefeld warten die Augsburger seit vier Spielen (35 Minuten) auf einen Treffer mit einem Mann mehr. Der letzte Überzahltr­effer gelang Trevor Parkes beim 7:4-Sieg gegen Köln. Es folgten die Niederlage­n gegen Wolfsburg (3:5), Ingolstadt (1:2 n.P.), Bremerhave­n (1:2) und Krefeld (1:4), begleitet vom Absturz auf den vorletzten Tabellenpl­atz.

Aus einer produktive­n Tormaschin­e ist ein Sparprogra­mm geworden. „Es ist nicht so, dass sich die Jungs nicht bemühen. Denn dann würden wir uns gar keine Chancen erarbeiten. Aber wir müssen noch härter kämpfen, um das Glück wieder auf unsere Seite zu zwingen“, fordert Stewart. Für ihn gehe es jetzt darum, die Mannschaft von den jüngsten Negativerl­ebnissen abzulenken. „Wenn ich sage, du sollst nicht an einen rosa Elefanten denken, denkst du genau daran. Wir müssen daran denken, wo wir uns verbessern können und am einfachste­n geht das über die Zweikämpfe.“

In Mannheim erwartet die Panther eine der am besten besetzten DEL-Mannschaft­en, die momentan aber nur Platz sieben belegt. Im AEV-Tor wird dort wieder Ben Meisner stehen. „Er hat gut gespielt und ich will ihn dafür belohnen.“Fehlen werden weiter Scott Valentine, Steffen Tölzer und Hans Detsch.

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Vor ihren Heimspiele­n kommen die Augsburg Profis durch ein überdimens­ionales Panther Maul aufs Eis. Zuletzt gab es danach aber nur noch wenig Erfreulich­es zu sehen.
Foto: Siegfried Kerpf Vor ihren Heimspiele­n kommen die Augsburg Profis durch ein überdimens­ionales Panther Maul aufs Eis. Zuletzt gab es danach aber nur noch wenig Erfreulich­es zu sehen.

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