Wann kommt die Umgehungsstraße?
Bürgerversammlung Hiltenfingens Schulden marschieren stramm der schwarzen Null entgegen
Im Sportheim des ASV Hiltenfingen gab es keinen freien Platz mehr. Bürgermeister Kornelius Griebl freute sich bei der jährlichen Bürgerversammlung vor allem über das große Interesse vieler Jugendlicher. Und er legte den Bürgern eine positive Jahresbilanz, insbesondere in finanzieller Hinsicht, vor.
● Kanal Für die Kanalsanierung wurden seit 2013 mehr als 370000 Euro investiert, davon im Jahr 2017 circa 105000. Die Bürger wurden dabei im Wege der Umlage mit etwa 20 000 Euro belastet. Laut Griebl dürften die Maßnahmen bis 2019 abgeschlossen werden. „Dann sollten in den nächsten 20 Jahren keine größeren Arbeiten mehr notwendig sein“, sagte er zuversichtlich. ● Wertstoffhof Den Betriebskosten des Wertstoffhofes in Höhe von rund 12 000 Euro stehen Einnahmen von circa 8500 Euro gegenüber. Da eine Kostendeckungspflicht besteht, muss die Differenz wahrscheinlich durch Gebührenerhöhungen ausgeglichen werden. Griebl wies darauf hin, dass Wertstoffe nur von Bürgern des Landkreises sowie Bauschutt, Grüngut und Baumschnitt nur von Bürgern der Gemeinde angeliefert werden dürfen.
● Kindergarten Der Kindergarten ist voll ausgelastet, sieben Beschäftigte kümmern sich um die Kinder. Die Gesamtkosten betrugen 2017 rund 346000 Euro, die Einnahmen knapp 200 000 Euro.
● Schule An den Schulverband Schwabmünchen bezahlte die Gemeinde eine Umlage von 34 500 Euro für 29 Schüler, welche die Mittelschule besuchen. Der Hiltenfinger Anteil am Grundschulverband mit Scherstetten beträgt rund 76 700 Euro. Die Schülerzahlen gingen seit 2010 von 100 auf 74 zurück. In den kommenden Jahren ist wieder mit ansteigenden Zahlen zu rechnen.
● Friedhof Für die Neugestaltung des Friedhofs wurden in den vergangenen drei Jahren zusammen rund 213 500 Euro aufgewendet.
● Haushalt Vom fast 2,3 Millionen Euro großen Verwaltungshaushalt können nach dem Haushaltsplan knapp 430 000 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Die Gesamtschulden wurden seit dem Bau der Kläranlage im Jahr 2002 von über zwei Millionen auf jetzt rund 344000 Euro abgebaut. Die Pro-Kopf-Verschuldung konnte von 315 auf 237 Euro gesenkt werden. „In drei Jahren wird hier die Null stehen“, gab Griebl als Ziel dieser Amtsperiode aus.
● Umgehungsstraße Die Trasse der Südumfahrung, die von der Staatsstraße 2015 aus Richtung Ettringen vor dem Ortsbeginn nach Osten zum Kreisverkehr Schwabmünchen-Süd führt, wurde im Jahr 2015 einvernehmlich festgelegt. Einige Grundstücke werden durch den Straßenverlauf und notwendiger Einmündungen durchschnitten. Doch wann wird die Ortsdurchfahrt realisiert? Griebl konnte dazu nur sagen, dass der Planungsentwurf inzwischen vom Landratsamt Augsburg der Obersten Baubehörde im Innenministerium vorgelegt wurde. Der Baubeginn kann noch nicht konkret vorausgesagt werden.
● Geh und Radweg Im Förderprogramm des Innenministeriums ist auch der Bau eines Geh- und Radweges nach Ettringen enthalten. Die aufgrund der Förderung kostengünstigste Variante 1 führt entlang der Staatsstraße 2015 mit Erneuerung der steinernen Brücke über das Bierbächle. Bei der zweiten Variante entlang des Bierbächles müssten etwa zwei Meter breite Streifen von mehreren landwirtschaftlichen Grundstücken abgetreten und eine weitere Brücke neu gebaut werden. Dies würde die Kosten erhöhen, wäre aber für Radler attraktiver und würde Landwirten einen ausgebauten Wirtschaftsweg bringen. ● Baugebiet Der erste Bauabschnitt des Baugebiets „Südlich der Langerringer Straße“ist bereits bebaut, der zweite folgt im Jahr 2018.
● Interkommunales Kernwegenetz
Der Ausbau bedeutender Landwirtschaftswege zwischen mehreren Gemeinden wird über das Amt für ländliche Entwicklung in Krumbach gefördert.
Im Gemeindegebiet Hiltenfingen kommen laut Griebl dafür vor allem die Ortsverbindungen nach Langerringen, Gennach und Schwabegg in Frage. Der Ausbau kann maximal bis zu 90 Prozent der Baukosten gefördert werden.
● Straßenausbau Griebl kündigte an, dass die Sanierung von etwa zehn Straßen im Dorf geprüft werde. Deswegen sei die Gemeinde zum Erlass einer Straßenausbaubeitragssatzung verpflichtet, die sie bis spätestens 2019 verwirklichen will. Bei der Höhe des Eigenanteils und im Bedarfsfall auch über die Gewährung von Ratenzahlungen habe die Gemeinde aber einen Spielraum.