Langenneufnach wird zur Baustelle
Neues Wohngebiet, Kita-Anbau, Vereinsräume, Dorfplatz und Kanal stehen in den nächsten Jahren auf dem Plan
Bürgermeister Josef Böck sieht ein ereignisreiches Jahr 2018 auf Langenneufnach zukommen: „Viel Arbeit wird auf unsere Gemeinde zukommen“, sagte er bei der Bürgerversammlung. Grund dafür sind die derzeit bereits laufenden und die noch geplanten Bauvorhaben.
So stellte er mehrere Ideen vor, wie die ehemalige Hoffläche im neuen Baugebiet „Kirchenbauer“genutzt werden könnte. Möglich wäre es, behindertengerechte kleine Häuser für ältere Bewohner zu bauen. Auch die Errichtung einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft, einer Tagesdemenzpflege oder eines Kinderhorts wären denkbar. Für weitere Vorschläge zeigt sich die Gemeinde offen, so Böck.
Er bat in diesem Zusammenhang die Bürger auch für Verständnis für die Behinderungen aufgrund der Baustellen im Ort. Sie dienen der Zufahrt und Erschließung des neuen Baugebietes. Dort sind nur noch wenige Grundstücke frei, deren Verkaufspreis auf 110 Euro pro Quadratmeter inklusive der Wasserund Abwasserentsorgung festgelegt wurde, berichtete der Bürgermeister.
Ebenso muss für eine Erweiterung des Kinderhauses St. Martin eine Lösung gefunden werden. Auch wenn heuer lediglich neun Kinder in Langenneufnach auf die Welt gekommen sind, was im Vergleich zu den Vorjahren eine Reduktion um die Hälfte bedeutet, geht die Gemeinde davon aus, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen weiter steigen wird. Wie eine Erweiterung aussehen kann, darüber soll sich ein Arbeitskreis Gedanken machen.
Schon einen Schritt weiter ist die Gemeinde hingegen bei den Planungen für die Verlegung des Wertstoffhofes, den Bau einer Vereinshalle und den Umbau des ehemaligen Feuerwehrhauses zum Musikerheim. Pläne liegen für diese Bauvorhaben bereits vor. Wie diese aussehen, welche Änderungen noch vorgenommen werden müssen und wie der Zeitplan dafür aussieht erläuterte Böck während der Bürgerversammlung.
Fest steht auch bereits die Neugestaltung des Dorfplatzes. Nächstes Jahr sollen die Bauarbeiten beginnen, denn sie müssen gemäß des Förderbescheides bis zum Frühjahr 2019 abgeschlossen sein. Knapp eine Million Euro soll das Bauvorhaben kosten.
Dass die Gemeinde diese Bauvorhaben umsetzen kann, liegt unter anderem an der guten Finanzsituation. Gemäß Böck rechnet die Gemeinde heuer mit Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von knapp zwei Millionen Euro. Diese seien höher, als die Gemeinde erwartet hätte, freute sich Böck. Im Vergleich mit anderen Gemeinden dieser Größe im Landkreis liegt Langenneufnach mit seiner Steuerkraft auf Platz fünf. Auch den Schuldenstand konnte die Gemeinde auf 1,32 Millionen Euro verringern.
Zu den weiteren Bauvorhaben, die die Gemeinde in Zukunft durchführen will, gehört die Kanalsanierung. Ein erster Abschnitt des Kanalsystems wurde bereits befahren. Allerdings liegen die Ergebnisse noch nicht vor. Fest steht jedoch, dass gemäß den Angaben des Landratsamtes die Globalberechnung neu kalkuliert werden muss. Dies bedeutet eine Erhöhung der Kanalgebühren ab 2019.
Zweiter Bürgermeister Gerald Eichinger nutzte die Bürgerversammlung, um die Handhabung der drei am Ort installierten Defibrillatoren zu erklären. Und auch Bürger meldeten sich am Schluss der Versammlung zu Wort. Zwei Bürger sprachen sich dafür aus, dass sich die Gemeinderäte Gedanken über die künftige Anwendung von wiederkehrenden Straßenausbaubeiträgen machen sollten, da hohe Beiträge für viele Bürger kaum zu tragen seien. Eine Empfehlung war, dass die Gemeinde Straßen laufend reparieren sollte, um einer kompletten Sanierung vorzubeugen. Der Wunsch nach einer neuen Lautsprecheranlage für den Friedhof und in der Turnhalle kam ebenso aus den Reihen der Bürger.