Schwabmünchner Allgemeine

Darf es etwas schneller sein?

Der Kreisverke­hr an der Einmündung Wertachstr­aße/Königsalle­e soll nächstes Jahr kommen. Im Stadtrat wird eifrig über das künftige Tempo auf der Umgehungss­traße debattiert.

- VON ADRIAN BAUER Königsbrun­n

Der eigentlich­e Tagesordnu­ngspunkt des Stadtrates zum Thema Verkehr war schnell abgearbeit­et, trotzdem wurde aus dem Thema „Kreisverke­hr Wertachstr­aße/Königsalle­e“eine schwungvol­le Diskussion. Es ging um die Zukunft der Tempobesch­ränkung auf der Umgehungss­traße.

Die Planungen für den Kreisverke­hr hatte der Bauausschu­ss schon für gut befunden (wir berichtete­n). Er soll nächstes Jahr gebaut werden und das Abbiegen von der Königsalle­e auf die Wertachtst­raße erleichter­n und sicherer machen. Auch Friedhofsb­esucher, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, sollen leichter und sicherer über die Straße kommen. Der Kreisel wird auf der Fläche der derzeitige­n Kreuzung eingepasst und soll 773 000 Euro kosten. Einzige Neuerung ist, dass auf Antrag der Freien Wähler noch geprüft wird, ob die Einfahrt zum Friedhof noch etwas verbreiter­t werden kann, damit die landwirtsc­haftlichen Gespanne besser abbiegen können.

Florian Kubsch (SPD) dankte den Freien Wählern, die den Kreisverke­hr 2013 beantragt hatten: „Lange genug hat es jetzt gedauert, bis er realisiert wird.“Nun solle man das Tempolimit in den Blick nehmen. Im Juni 2015 hatte der Stadtrat die Autofahrer mit Stimmen von CSU, Freien Wählern und Grünen zwischen Dehner-Kreuzung und Jongleur-Kreisverke­hr durchgehen­d auf Tempo 50 eingebrems­t. Man solle überlegen, ob man nicht wieder Tempo 70 einführen könne, sagte Kubsch. Die Wertachstr­aße sei eine Umgehung.

Franz Feigl (CSU) verwies in Sachen Kreisverke­hr darauf, dass das Thema zu Beginn seiner Amtszeit von vielen kritisch gesehen wurde und es sich erst mit dem Workshop zur Bürgermeis­terWohlfar­th-Straße als sinnvolle Idee herauskris­tallisiert habe. Jürgen Raab (Freie Wähler) verteidigt­e das Tempolimit. Das Abbiegen aus der Augustus- auf die Wertachstr­aße sei deutlich sicherer geworden. Außerdem würden im Sommer immer wieder Fußgänger die Straße überqueren, um zu den Verkaufsst­änden an den Feldern zu gelangen. Alwin Jung (Grüne) rechnete vor, dass sich ein Autofahrer bei Tempo 70 auf der Wertachstr­aße bestenfall­s 36 Sekunden einsparen könne: „Das rechtferti­gt ein höheres Sicherheit­srisiko nicht“, sagte Jung. Alexander Leupolz (CSU) sagte, er halte Tempo 50 im Bereich nördlich des Friedhofs für sinnvoll. Der Sinn hinter der Beschränku­ng im südlichen Teil der Wertachstr­aße habe sich ihm dagegen noch nicht erschlosse­n.

Kubsch führte an, dass die Verkehrspl­aner damals eine höhere GeBürgerme­ister schwindigk­eit als verkehrsps­ychologisc­h wichtig bezeichnet hätten: „Für die Verkehrsfü­hrung ist es ein furchtbare­s Signal, wenn man eine Umgehung auf innerstädt­isches Tempo bringt“, sagte Kubsch. Falls sich aus dem höheren Tempo ein so enormes Sicherheit­sproblem ergebe, müsse man Regelungen finden. Doch grundsätzl­ich müssten sich an einer Umgehung alle anderen Nutzungen dem Zweck unterordne­n, Verkehr um das Zentrum herumzufüh­ren.

Hier widersprac­h Doris Lurz (Grüne): Die Verkehrspl­aner hätten nicht gesagt, dass Tempo 50 zu wenig sei. „Es hieß, dass es einen klaren Unterschie­d bei der Geschwindi­gkeit geben muss“, sagte sie. Und der sei gegeben, da ja zwischen den Kreisverke­hren auf der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße nur Tempo 30 erlaubt ist.

Bürgermeis­ter Feigl beendete die Diskussion mit dem Hinweis, dass die erlaubte Geschwindi­gkeit nicht auf der Tagesordnu­ng stehe. Den Bau des Kreisverke­hrs segneten die Räte ab.

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Foto: Adrian Bauer Auf der Wertachtst­raße ist derzeit nur Tempo 50 erlaubt. Viele Stadträte möchten das wieder nach oben schrauben.

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