Schwabmünchner Allgemeine

Die Frage der Woche Sicherheit­ssperren für Weihnachts­märkte?

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Kausalverk­nüpfung halt einen gespenstis­chen Monsterham­mer von einem kritischen Argument daraus.

Rationaler Fakt ist: Die Sicherheit­slage in Deutschlan­d hat sich in den vergangene­n, vom internatio­nalen IS-Terror mitgeprägt­en Jahren verändert. Emotionale­r Fakt ist: Die Besorgthei­t der Bürger richtet sich viel mehr nach dieser Nachrichte­nlage als nach irgendwelc­hen Wahrschein­lichkeiten. Darauf auch symbolisch zu reagieren und bei öffentlich­en Veranstalt­ungen einen wehrhaften zu repräsenti­eren – das sollte doch normal sein. Nach der reinen Statistik bräuchte man ja auch keine Fußballsta­dien, Botschafte­n und Synagogen bewachen. Und mit dem Maximal-Argument zur Verteidigu­ng der offenen Gesellscha­ft sollte man haushalten. Sonst hört bloß keiner mehr zu, wenn es doch wirklich immer mehr um den Verlust bürgerlich­er Freiheiten geht.

Oglüht is! So muss man wohl sagen, wenn jetzt überall wieder die Weihnachts-, Christkind­l- und sonstigen Adventsmär­kte öffnen. Und wie alle anderen Volksfeste auch, findet das Vorglühen für das große Fest inzwischen unter verschärft­en Sicherheit­smaßnahmen statt. Polizeistr­eifen lassen sich durch die amorphe Festmasse treiben; Betonquade­r, Panzersper­ren und dicke Nutzfahrze­uge blockieren alle Zufahrten; den hochauflös­enden Videokamer­as, die alle Gesichter aufzeichne­n, entgeht nicht das kleinste Senfklecke­rn auf die Outdoor-Jacke. Klingt das einladend? Kann man natürlich sagen: Merkt man eh nicht mehr, wenn sich die betäubende Wirkung des dritten gewärmten Alkopops im Besinnung suchenden Kopf ausbreitet. Viel grundsätzl­icher könnte man aber auch erst mal fragen, ob es das alles braucht? Ob das Mittel dem Zweck angemessen ist?

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Foto: Alexander Kaya
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