Die Schüler leiden immer mit
Für Arbeitgeber gibt es gute Gründe, befristete Verträge zu vereinbaren. Sie können kurzfristig reagieren, wenn der Arbeitsaufwand steigt oder ein Arbeitnehmer unerwartet ausfällt. Darüber hinaus sehen sie, ob ein Mitarbeiter zu ihrem Haus passt und werden ihn schnell wieder los. Deshalb ist es aus Sicht des Staates nachvollziehbar, Aushilfslehrer nur befristet anzustellen.
Doch es gibt ein großes Problem an dieser Praxis: Auch die Schüler leiden, wenn ein Lehrer ständig um seinen Vertrag bangt. Nicht nur, wenn die befristeten Lehrkräfte sich aus Furcht vor Konsequenzen krank in die Schule schleppen oder sich mehr und mehr freiwillige Aufgaben aufhalsen, um sich zu empfehlen.
Kaum haben sich die Schüler darüber hinaus an den Menschen in ihrem Klassenzimmer gewöhnt, ist er manchmal auch schon wieder weg. Doch man könnte rund ein Dutzend Studien nennen, die eine Vertrauensbasis zwischen Lehrer und Schüler als mit entscheidend für einen erfolgreichen Unterricht hervorheben. Diese aufzubauen ist nur schwer möglich, wenn der Vertrag lediglich auf ein paar Monate ausgelegt ist.
All das erschwert es den befristeten Kräften, guten Unterricht zu machen. Trotzdem leisten viele von ihnen hervorragende Arbeit. Und wer sich bewährt, verdient es, dass seine Chancen auf eine feste Stelle mit den Jahren steigen. Doch die Realität sieht leider anders aus.