Für sozialen Wohnungsbau fehlen die Grundstücke
Obermeitingen wächst. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Kinderbetreuung
Gut 100 Obermeitinger fanden sich erstmals nach fünf Jahren wieder zu einer Bürgerversammlung im Saal des Bürgerhauses ein. Interessiert verfolgten sie die zweistündige Präsentation ihres Bürgermeisters Erwin Losert. In dieser gab er einen umfassenden Überblick der Geschehnisse der Gemeinde in den vergangenen Jahren und schaute auch auf zukünftige Projekte. Hatte die Gemeinde im Jahr 2012 noch 1556 Einwohner, so sind es aktuell 1775. Dies wirkt sich auch auf die Anzahl der Kinder aus, die die Kindertagesstätte St. Mauritius besuchen. Im laufenden Kindergartenjahr sind es 71, acht sind auswärtig untergebracht. Nach dem Anbau für eine Krippengruppe steht die Gemeinde nun vor der Aufgabe, Platz für eine zweite Krippengruppe und in Zukunft eine dritte Kindergartengruppe zu schaffen. Die Gemeinde hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um zu klären, ob es sinnvoll ist, das alte Schulgebäude auf dem Kirchberg für diese Zwecke zu sanieren.
Besonders erfreut zeigte sich Losert über die Verbesserungen im gemeindlichen Bauhof, einem Thema, das ihm von Anfang an sehr am Herzen lag. Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren rund 130 000 Euro in neue Fahrzeuge samt Anhänger und Zubehör und in die Ganztagsstelle einer Bauhofleitung investiert.
Auch die Freiwillige Feuerwehr, der Losert für ihr Engagement dankte, wurde mit Ausrüstung im Wert von 39000 Euro bedacht.
An abgeschlossenen Baumaßnahmen nannte der Bürgermeister das Baugebiet „Süd V“mit einer Größe von 3,5 Hektar und 37 Baugrundstücken, den Ausbau der Südstraße und die umfassende Sanierung des Bürgerhauses. Für 9000 Euro sanierte die Gemeinde die Urnenmauer mit 48 Plätzen.
Als Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Igling beteiligte sich Obermeitingen mit einem Anteil von 28 Prozent (680000 Euro) an den Kosten des Neubaus des Verwaltungsgebäudes der VG.
Welche Planungen stehen an? Das 1,3 Hektar große Baugebiet „Ost II“mit 19 Bauplätzen wird im kommenden Frühjahr erschlossen. Die Erneuerung des alten Kirchwegs wird zugunsten der Kita zurückgestellt. Priorität hat allerdings die Neugestaltung des Spielplatzes am Feststadel. „Das wollen wir unbedingt im kommenden Jahr angehen“, sagte der Bürgermeister.
Nach seinem Vortrag stand Losert den Bürgern Rede und Antwort. Dabei ging es unter anderem um nicht mehr verkehrssichere Gehwege, verstopfte Ablaufrinnen und Gullys, überhängende Sträucher, die Parksituation am Bürgerhaus und Grünflächen, die als Parkplatz und Lagerfläche missbraucht werden. Losert betonte, er appelliere erst an den gesunden Menschenverstand und gebe den Bürgern per Aufruf die Chance, ihren Pflichten nachzukommen. Allerdings müsse man auch tätig werden, wenn dies nicht funktioniert. Den Wunsch nach sozialem Wohnungsbau kann Losert nach eigener Aussage nicht erfüllen. „Die Gemeinde hat keine Grundstücke“, bedauerte er, auch im neuen Baugebiet ließe sich dies nicht verwirklichen.
Ein Bürger sprach das Thema Flüchtlinge an. „Alle 50 aufgenommenen Flüchtlinge aus Eritrea sind anerkannt. 23 wohnen noch im alten Schulhaus, das das Landratsamt Landsberg alsbald als Unterkunft aufgibt“, sagte Losert.