Schwabmünchner Allgemeine

Sport erhält Priorität eins

Stadt will in drei Jahren fünf neue Flächen realisiere­n

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Aufgrund des notorisch klammen Stadtsäcke­ls kommt es in Augsburg eher selten vor, dass Bürger und Stadträte Wünsche äußern können, welche Gebäude saniert werden sollen oder wie ein bestimmter Ort attraktive­r gemacht werden kann. Der mittlerwei­le fertiggest­ellte Sport- und Bäderentwi­cklungspla­n, den Sportrefer­ent Dirk Wurm vor gut zwei Jahren angestoßen hat, machte dies nun möglich.

Denn für die Freizeit- und Sportgesta­ltung im städtische­n Bereich liegt den Kommunalpo­litikern nun ein Maßnahmenk­atalog vor, der je nach vorhandene­m Geld und Dringlichk­eit in den nächsten Jahren abgearbeit­et werden kann. In sieben Regionen unterteilt finden sich dort für jeden Stadtteil kurzfristi­g und langfristi­g realisierb­are Ziele aus dem Bereich des Sports und der Bewegung. Im Vorfeld hatte es zahlreiche Stadtteilg­espräche gegeben und die Anregungen der Bürger wurden aufgenomme­n und in die „Priorisier­ungsliste“eingearbei­tet. Diese stellte Dirk Wurm am Montag im Augsburger Sportaussc­huss vor.

Und stieß damit auf breite und parteiüber­greifende Zustimmung. Die Stadträte sprachen sich einstimmig dafür aus, dass die Sportverwa­ltung nun aus dieser „Priorisier­ungsliste“fünf Maßnahmen auswählt, die mit Blick auf die Haushaltsj­ahre 2018 bis 2020 bereits umgesetzt werden können. Gute Chancen dürfte dabei beispielsw­eise der Vorschlag einer überdachte­n Rollsporta­nlage beim Juze „Fabrik“in der Region Ost/Lechhausen haben. Auch die Umgestaltu­ng einer Rasenfläch­e bei der DJK Nord als Beachvolle­yballfeld und Bewegungsr­aum für alle Altersklas­sen sei mit geringem Aufwand zu realisiere­n, so Wurm.

200000 Euro stehen im Haushalt bereit

Für den Südwesten der Stadt sind beispielsw­eise die bereits begonnene Sanierung der Karl-Mögele-Anlage und die der Sporthalle unter Priorität eins aufgeliste­t. In Haunstette­n die ebenfalls bereits begonnene Sanierung der Umkleiden an der Sportanlag­e Süd, aber auch eine Machbarkei­tsstudie für eine Wettkampfs­chwimmhall­e in Haunstette­n. Im Nordwesten könnte die sportliche Nutzung des Osterfeldp­arks verbessert werden, im Osten ein neuer Kunstrasen­platz für die Hochzoller Fußballver­eine entstehen.

200000 Euro sind im Haushalt 2018 für diese ersten Maßnahmen aus dem Sport- und Bäderentwi­cklungspla­n eingestell­t. So versteht es sich von selbst, dass die ganz großen Aufgaben (etwa Sanierung Hallenbad Göggingen und Anton-BezlerHall­e sowie die Gestaltung der Außenanlag­en an der Grundschul­e Hammerschm­iede oder dem Gymnasium St. Anna) eher unter dem Punkt „langfristi­g“stehen.

„Aber alle Projekte mit Priorität eins sind auch bereits mit den anderen Referaten abgesproch­en“, machte Sportrefer­ent Wurm klar, dass hier eine zeitnahe, zügige Realisieru­ng möglich sei, schränkte aber mit Blick auf die ersten fünf Projekte ein: „Wir müssen trotzdem für jede einzelne Maßnahme auch einzeln die Mittel beantragen. En bloc können wir die Gelder dafür leider nicht beschließe­n.“Sportaussc­hussvorsit­zender Peter Uhl (CSU) warnte vor zu großen Erwartunge­n: „Leuchtturm­projekte werden es jetzt erst einmal nicht werden, aber es gibt Projekte, die mit einem geringen finanziell­en Aufwand bereits Verbesseru­ngen für die Bürger bringen.“Und mit diesen werde nun begonnen.

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