SPD kritisiert die Tarifreform im Nahverkehr
Die Fraktion bemängelt unter anderem den Wegfall des Seniorentickets
Die SPD-Stadtratsfraktion kritisiert knapp drei Wochen vor ihrem Inkrafttreten die AVV-Tarifreform im Nahverkehr. „Die neue Tarifreform bringt zu viele Nachteile mit sich. Dass die SPD-Fraktion mit ihrer Meinung nicht alleine dasteht, zeigen nahezu täglich die Leserbriefe“, so Fraktionsvorsitzende Marga- rete Heinrich. Ein Kritikpunkt, den die SPD angebracht hatte, war der Wegfall des Seniorentickets und dass das Jedermann-Ticket für 30 Euro pro Monat erst ab 9 Uhr genutzt werden kann. Dieses Ticket sei aber für den Großteil der Bevölkerung uninteressant. Unter dem Begriff „Reform“verstünden die Kunden eine Verbesserung, die hier aber nicht eintreten werde. „Wenn ich auf der Strecke von mir zu Hause viele Haltestellen habe, komme ich gegebenenfalls nicht mal aus meinem Stadtteil heraus. Gleichzeitig muss ich aber noch tiefer in die Tasche greifen“, so Heinrich. Statt neue Kunden zu gewinnen, würden eher treue Fahrgäste verprellt. Die Tarifreform war im Sommer vom Augsburger Stadtrat und den Kreistagen der AVV-Landkreise beschlossen worden, wenn auch nicht einstimmig. In Augsburg stimmte knapp ein Drittel der Räte dagegen, auch in den Landkreisen gab es Gegenwind.
Mit der Tarifreform, die zum 1. Januar in Kraft tritt, wird das Fahren mit dem Einzelfahrausweis unattraktiver, weil teurer. Fahrgäste sollen eher in Richtung eines Abos gelenkt werden. Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund verspricht mehr Gerechtigkeit und Übersichtlichkeit.