Macht hoch die Tür
Das 34. Adventssingen der Hochsträßler in der evangelischen Dreifaltigkeitskirche hielt musikalische und erzählerische Überraschungen bereit
Zwar stand das traditionelle Adventssingen des Heimatvereins D’Hochsträßler in seiner 34. Ausgabe überwiegend im Zeichen volkstümlicher Musik, aber es hatte einiges an Neuem zu bieten.
Zum Ersten war das der Klang der neuen Orgel der Dreifaltigkeitskirche. Gertrud Drössler, Kirchenmusikerin und Chorleiterin in Straßberg, hatte für dieses Konzert am Spieltisch Platz genommen und brachte sowohl historische als auch zeitgenössische Kompositionen dar – von Henry Heron (18. Jahrhundert) bis Andrew Lloyd Webber.
Neu bei diesem Adventssingen war außerdem ein Familienensemble – nein, eigentlich zwei Familienensembles: Im Programm firmierten
Vielstimmige Lieder eines Komponisten aus Augsburg
sie lapidar als Familiengesang Sturm, Ensemble 1 und Ensemble 2. Dahinter verbergen sich Robert, Stefan, Georg, Susanne und Julia Sturm. Sie erfreuten und überraschten die Konzertbesucher zu dritt und zu fünft, indem sie volkstümliche Weihnachtslieder in neuen Arrangements des Augsburger Komponisten Johann Peter Gampl sangen – wobei mit der Vielstimmigkeit und den unterschiedlichen Stimmlagen ein besonderer Klang erzielt wurde.
Neben den Sturms hatte im Altarraum noch ein Instrumental-Duo Platz genommen: Hans Gruber und Felizitas Gschwendtner vom ZitherEnsemble des Heimatvereins spielten volkstümliche Kompositionen aus der „Bauernmusi“um 1800. Es ist ein Phänomen, dass die Weihnachtsgeschichte so fasziniert, dass sie immer wieder neu erzählt wird. Dabei wird sie an den unterschiedlichsten Orten – bevorzugt aber im winterlichen Alpenraum – angesiedelt. In Lindau und Umgebung spielte die Geschichte, die Pfarrer Peter Lukas zwischen den musikalischen Sets vortrug. In perfektem Lindauer Dialekt und mit der Schilderung der soziokulturellen Eigenheiten der Allgäuer Protagonisten brachte er die Zuhörer zum Schmunzeln.
Wie beliebt diese musikalische Stunde der Ruhe und Besinnlichkeit in der oft hektischen Vorweihnachtszeit ist, zeigt die Zahl der treuen Besucher. Etwa hundert waren es, die in diesem Jahr in die Dreifaltigkeitskirche gekommen waren.
Mit dem Konzert verbindet sich traditionsgemäß nicht nur der Musikgenuss in einer entschleunigten Stunde, sondern stets auch eine Spendenaktion. Corinna Kammerer, die Vorsitzende des Heimatvereins, gab bekannt: „Der Erlös des diesjährigen Konzertes wird für die Realisierung des vom Seniorenbeirat initiierten Bewegungspfades im Singoldpark gespendet.“
Natürlich gab es viel Beifall vom Publikum für dieses beschauliche Konzert, das mit dem gemeinsam gesungenen „Macht hoch die Tür“endete.