Noch ist nichts klar
Der EHC Königsbrunn muss im Falle des Aufstiegs drei Nachwuchsteams nachweisen. Wie kann das gelingen?
Der Aufstiegswunsch in die Eishockey-Bayernliga ist beim EHC Königsbrunn klar ausgesprochen. Um allerdings in der nächsthöheren Liga dann auch spielen zu dürfen, dafür müssen Anforderungen des Verbands erfüllt werden, zum Beispiel die zwingende Anmeldung einer U9-Nachwuchsmannschaft, die es bisher beim EHC noch nicht gibt. Deshalb wird über eine ganz besondere Maßnahme nachgedacht, nicht nur beim EHC, sondern auch beim Nachbarverein EV Königsbrunn.
So richtig aufgerüstet hat der EHC Königsbrunn in den vergangenen Wochen: Ein neuer starker Spielertrainer und zusätzlich drei hochkarätige Spieler komplettieren eine Landesliga-Mannschaft, die für alle Aufgaben gerüstet erscheint. An einem fehlt es dem Verein aber ganz extrem: an Nachwuchs, trotz einer bereits gebildeten U8 (in Kooperatoin mit dem EV), die hochklassige Trainer hat. Diesen Nachwuchs gibt es in dem zweiten Königsbrunner Eishockey-Verein, dem EV, der sich vor ein paar Jahren vor allem aus finanziellen Gründen abgespaltet hatte.
Seit einiger Zeit ist jetzt wieder das Thema Fusion der früher unversöhnlichen Vereine im Gespräch. Für den EHC Königsbrunn ist sie eine absolute Notwendigkeit, denn der Verband verlangt von einem Bayernliga-Verein nicht weniger drei Nachwuchsmannschaften, eine Menge Spieler, die wohl auf keine andere Art zu bekommen sein dürften. „Wir schaffen das“, sagt EHCVorsitzender Willi Bertele im Merkel-Stil und fügt hinzu: „Wir haben mit dem EV eine super Beziehung und führten schon erste Gespräche miteinander, die hoffnungsvoll stimmen.“
Es gibt bereits konkrete Ansätze
Der EV-Vorsitzende Walter Neumann steht einer eventuellen Fusion aufgeschlossen gegenüber, hatte allerdings noch einige Bedenken. Um über einen Zusammenschluss aus seiner Sicht ernsthaft nachdenken zu können, ist folgendes Konstrukt notwendig:
Alle Nachwuchsmannschaften sowie die erste Mannschaft des EV gehen in einem eventuellen neuen Verein auf, die erste Mannschaft des EHC wird nach dem Muster der Augsburger Panther in einer Spielbetriebs-GmbH ausgegliedert und ist von dem neuen Verein vollkommen getrennt.
Das erste Problem aus Neumanns Sicht dabei ist: Seiner Meinung nach lässt der Bayrische Eissport-Verband so ein Konstrukt nicht zu. EHC-Vorsitzender Tim Bertele klärt diese Frage derzeit mit dem Verband.
Außerdem will Walter Neumann, bevor er mit dem Nachbarn EHC Königsbrunn weitere Gespräche führt, erst mit seinem Vorstand und seinen Mitgliedern reden. „Ich gehe davon aus, dass es da zwei Strömungen und Lager geben wird“, so der EV-Vorsitzende, der in einem neuen Verein beziehungsweise einer Fusion eine Win-win-Situation sieht. „Ich kann mir da durchaus gute Synergieeffekte vorstellen, denn auch beim EHC wird hervorragende Arbeit gemacht. Bei uns wird es sicherlich viele Diskussionen um das Thema Fusion geben. zunächst bleibt abzuwarten, was der Verband sagt. Und dann muss ja der EHC erst noch aufsteigen. Wenn alles positiv verläuft, dann schauen wir weiter.“