Schwabmünchner Allgemeine

Noch ist nichts klar

Der EHC Königsbrun­n muss im Falle des Aufstiegs drei Nachwuchst­eams nachweisen. Wie kann das gelingen?

- VON REINHOLD RADLOFF Königsbrun­n

Der Aufstiegsw­unsch in die Eishockey-Bayernliga ist beim EHC Königsbrun­n klar ausgesproc­hen. Um allerdings in der nächsthöhe­ren Liga dann auch spielen zu dürfen, dafür müssen Anforderun­gen des Verbands erfüllt werden, zum Beispiel die zwingende Anmeldung einer U9-Nachwuchsm­annschaft, die es bisher beim EHC noch nicht gibt. Deshalb wird über eine ganz besondere Maßnahme nachgedach­t, nicht nur beim EHC, sondern auch beim Nachbarver­ein EV Königsbrun­n.

So richtig aufgerüste­t hat der EHC Königsbrun­n in den vergangene­n Wochen: Ein neuer starker Spielertra­iner und zusätzlich drei hochkaräti­ge Spieler komplettie­ren eine Landesliga-Mannschaft, die für alle Aufgaben gerüstet erscheint. An einem fehlt es dem Verein aber ganz extrem: an Nachwuchs, trotz einer bereits gebildeten U8 (in Kooperatoi­n mit dem EV), die hochklassi­ge Trainer hat. Diesen Nachwuchs gibt es in dem zweiten Königsbrun­ner Eishockey-Verein, dem EV, der sich vor ein paar Jahren vor allem aus finanziell­en Gründen abgespalte­t hatte.

Seit einiger Zeit ist jetzt wieder das Thema Fusion der früher unversöhnl­ichen Vereine im Gespräch. Für den EHC Königsbrun­n ist sie eine absolute Notwendigk­eit, denn der Verband verlangt von einem Bayernliga-Verein nicht weniger drei Nachwuchsm­annschafte­n, eine Menge Spieler, die wohl auf keine andere Art zu bekommen sein dürften. „Wir schaffen das“, sagt EHCVorsitz­ender Willi Bertele im Merkel-Stil und fügt hinzu: „Wir haben mit dem EV eine super Beziehung und führten schon erste Gespräche miteinande­r, die hoffnungsv­oll stimmen.“

Es gibt bereits konkrete Ansätze

Der EV-Vorsitzend­e Walter Neumann steht einer eventuelle­n Fusion aufgeschlo­ssen gegenüber, hatte allerdings noch einige Bedenken. Um über einen Zusammensc­hluss aus seiner Sicht ernsthaft nachdenken zu können, ist folgendes Konstrukt notwendig:

Alle Nachwuchsm­annschafte­n sowie die erste Mannschaft des EV gehen in einem eventuelle­n neuen Verein auf, die erste Mannschaft des EHC wird nach dem Muster der Augsburger Panther in einer Spielbetri­ebs-GmbH ausgeglied­ert und ist von dem neuen Verein vollkommen getrennt.

Das erste Problem aus Neumanns Sicht dabei ist: Seiner Meinung nach lässt der Bayrische Eissport-Verband so ein Konstrukt nicht zu. EHC-Vorsitzend­er Tim Bertele klärt diese Frage derzeit mit dem Verband.

Außerdem will Walter Neumann, bevor er mit dem Nachbarn EHC Königsbrun­n weitere Gespräche führt, erst mit seinem Vorstand und seinen Mitglieder­n reden. „Ich gehe davon aus, dass es da zwei Strömungen und Lager geben wird“, so der EV-Vorsitzend­e, der in einem neuen Verein beziehungs­weise einer Fusion eine Win-win-Situation sieht. „Ich kann mir da durchaus gute Synergieef­fekte vorstellen, denn auch beim EHC wird hervorrage­nde Arbeit gemacht. Bei uns wird es sicherlich viele Diskussion­en um das Thema Fusion geben. zunächst bleibt abzuwarten, was der Verband sagt. Und dann muss ja der EHC erst noch aufsteigen. Wenn alles positiv verläuft, dann schauen wir weiter.“

 ?? Foto: Brigitte Hämmerle ??
Foto: Brigitte Hämmerle
 ?? Fotos: Radloff ?? EV Vorsitzend­e Walter Neumann steht einer Fusion positiv gegenüber, EHC Vorsit zender Willi Bertele braucht sie im Falle des Aufstiegs dringend.
Fotos: Radloff EV Vorsitzend­e Walter Neumann steht einer Fusion positiv gegenüber, EHC Vorsit zender Willi Bertele braucht sie im Falle des Aufstiegs dringend.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany