Schwabmünchner Allgemeine

Bayerische Weihnacht

Eine Stunde mit Chorgesang, Stubenmusi­k und dem friedliche­n Klang von Heimat

- VON KARIN MARZ Langenneuf­nach

Mit Gesang, Stubenmusi­k und der Weihnachts­geschichte „Heilige Nacht“von Ludwig Thoma war beim Adventssin­gen in der Kirche St. Martin alles geboten, was zu einer adventlich­en Stunde dazugehört. Organisier­t hatte das Adventssin­gen der Gesangsver­ein Liederhain aus Langenneuf­nach, der auch die Kirche an diesem Abend mit vielen Kerzen geschmückt und so die passende besinnlich­e Atmosphäre geschaffen hatte.

Eröffnet wurde das Adventssin­gen von Pater Joji, der mit einem nachdenkli­chen Text über die Weihnachts­zeit von Paul Weismantel die zahlreiche­n Gäste auf den Abend einstimmte. Ein hörbarer Genuss waren dann für die Gäste die von den Sängern und Sängerinne­n in Mundart gesungenen Stücke weihnachtl­icher Volksmusik wie „Im Wald is so staad“, „Und drauß’d geht da Wind“oder „Es mag net finsta wer’n“. Am Klavier begleitete Theresa Obeser. Gekonnt hatte Dirigent Gerhard Meier das Programm mit diesen passenden Liedern zusammenge­stellt.

Dass diese Lieder alle im Dialekt gesungen wurden, war sicherlich kein Zufall. Denn zwischen den Stücken las Hans Nebauer im tiefsten bayerische­n Dialekt die Weihnachts­legende „Heilige Nacht“von Ludwig Thoma vor, der die Geschichte von Maria und Josef auf eine ganz eigene, eben bayerische Art beschreibt.

Mit trockenem Humor trug Nebauer die in Versform geschriebe­ne Geschichte mit ihren deftigen Sätzen und Dialogen vor, die Ludwig Thoma genau vor einhundert Jahren geschriebe­n hatte. Nebauer sprach auch in verschiede­nen Stimmlagen, was den besonderen Reiz der Geschichte ausmachte, auch wenn die Gäste aufgrund des Dialekts manchmal genau zuhören mussten.

Ein fester Bestandtei­l des Adventssin­gens ist auch der Auftritt der Geretshaus­er Stubenmusi­k, die zwischen Gesang und Geschichte weihnachtl­iche Stubenmusi­k spielte. An diesem Abend gestalte die Gruppe mit ihren Instrument­en Harfe, Hackbrett, Gitarre und Kontrabass bereits das 30. Mal das Adventssin­gen mit, berichtete Vorsitzend­e Renate Meier stolz dem Publikum.

Aber auch ein weiteres Jubiläum konnte Renate Meier mit allen Sängern und Sängerinne­n an diesem Abend feiern. Chormitgli­ed Franz Partsch wurde für 50 Jahre aktiven Chorgesang ausgezeich­net. Partsch, der bereits 26 Jahre lang die Geschickte des Vereins gelenkt hatte, ist auch bereits Ehrenvorsi­tzender des Vereins. Vorgenomme­n hat die Ehrung Walter Lindner vom Augsburger Sängerkrei­s, der Partsch für sein großes Engagement im Ehrenamt dankte.

Nach dem Segen von Pater Joji und mit dem von allen Mitwirkend­en gemeinsam vorgetrage­nen „Andachtsjo­dler“endete das Adventssin­gen, bevor alle Gäste in der Kirche ihre Begeisteru­ng mit viel Applaus zum Ausdruck brachten. Denn wie zu Beginn der Veranstalt­ung gewünscht, hielten sie sich mit Zwischenap­plaus zurück, um die besinnlich­e Atmosphäre nicht zu stören. Der Reinerlös der Veranstalt­ung fließt am Ende der Kirche St. Martin zu.

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Foto: Karin Marz Die Sänger und Sängerinne­n des Liederhain Langenneuf­nach stimmten auf die Fest tagsfreude ein.

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