Sie macht den Landkreis fahrradfreundlicher
Die neue Radverkehrsbeauftragte im Landkreis, Mareike Hartung, will die Bürger in Sachen Mobilität zum Umdenken bewegen
Mareike Hartung ist die neue Radverkehrsbeauftragte für den Landkreis Augsburg. Als ausgebildete Wirtschaftsgeografin bringt sie neben dem fachlichen Wissen auch bereits reichlich Praxiserfahrungen mit. Gesammelt hat die 27-Jährige diese als Verkehrsplanerin in Landshut. Dort lag ihr Aufgabenschwerpunkt in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie hat Schulen und Betriebe beraten, wie modernes Mobilitätsmanagement aussieht. „Für meine Arbeit im Landkreis Augsburg nehme ich daher eine Reihe an Ideen mit“, sagt sie.
Besonders das Thema E-Bikes liegt Mareike Hartung am Herzen: „Dafür möchte ich in Zukunft verstärkt aufmerksam machen.“Damit die planerischen Entscheidungen im Radverkehr auch bei den Bürgern angenommen werden, will sie sie frühzeitig und laufend beteiligen.
Die Radverkehrsbeauftragte plädiert dafür, vor allem im Alltag mehr aufs Rad zu setzen. Erste Ansätze erarbeitet sie derzeit im Radverkehrskonzept. Dieses soll als Leitfaden für die nächsten Jahre dienen. Den Gemeinden im Landkreis möchte die 27-Jährige erster Ansprechpartner fürs Thema Rad sein. Bereits kleine Veränderungen wie Abstellmöglichkeiten für Räder seien erste Erfolge, die „im Lauf der Zeit größer gedacht werden“. Der Landkreis solle nicht nur für Touristen attraktiv sein, sondern auch für den Bürger fahrradfreundlich gestaltet werden.
Dazu brauche es Mareike Hartung zufolge neben der Infrastruktur auch eine Bewusstseinsänderung bei den Bürgern. „Die Menschen folgen in der Regel ihren Gewohnheiten. Wenn diese aufgebrochen werden, ermöglicht das oft eine neue Sichtweise auf das eigene Verhalten“, sagt sie. Warum also nicht einfach mal das Fahrrad für den Weg zum Bäcker nehmen, anstatt des Autos? Gerade für Strecken unter fünf Kilometer sei das Rad eine sinnvolle Alternative. „Sich des eigenen Verhaltens bewusst zu werden, ist der erste Schritt zu einer Veränderung“, erklärt Hartung. Positiver Nebeneffekt: Der Umstieg aufs Rad schont das Klima. „Gerade Veränderungen im Verkehrsverhalten brauchen wir heute vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Überlastung der Straßen stärker denn je“, schlussfolgert Mareike Hartung.
In Landshut konnte Hartung ihr Leben komplett mit dem Fahrrad bewältigen. Nun wohnt sie im Landkreis Aichach-Friedberg. „Ich habe mich erst einmal informieren müssen, wie ich zu meinem Arbeitsplatz im Landratsamt in Augsburg komme. Doch mit dem Jobticket des Landratsamtes und der direkten Zuganbindung ohne Umstiege ist der Arbeitsweg nun optimal ohne Auto organisiert. Sogar mit dem Fahrrad kann ich noch ein Stück fahren. Echte Multimodalität.“