Wohin auf der Welt?
1000 Highlights
Die Welt ist groß, und es gibt viel zu sehen. Zu viel für ein Leben. Da ist es ganz gut, wenn andere eine Vorauswahl, treffen wie es der Bruckmann-Verlag mit dem dicken Wälzer „1000 Highlights – Die Welt“tut, in dem sich „Traumziele“präsentieren, die man gesehen haben sollte. Keine Geheimtipps, eher bekannte Sehenswürdigkeiten. In Deutschland etwa Neuschwanstein, der Berliner Reichstag, die Loreley oder die Zugspitze. Die Texte zu den einzelnen Orten sind nicht besonders aufschlussreich, keine Rede von den Separationsbestrebungen in Barcelona, vom Overtourism in Venedig oder gar vom Brexit. Das Buch soll ja eine längere Haltezeit haben und nicht schon im nächsten Jahr im Antiquariat landen. Vielleicht müssen deshalb für die Türkei zwei Seiten und vier Tipps reichen, während sich Griechenland auf acht Seiten zeigen darf. Der Großteil Afrikas bleibt ein weißer Fleck, nur in Südafrika, Namibia und in Marokko treten Highlights gehäuft auf. Dass Reisende im jemenitischen Sanaa das Gefühl überkommt, „jeden Augenblick könnte die legendäre Königin von Saba erscheinen“, glaubt angesichts der politischen Lage wohl niemand. Vielleicht sollte man in diesem üppig bebilderten Band nicht so genau hinschauen, sondern sich lieber an den Fotos erfreuen. Sie zeigen das, was Touristen mögen: eine heile Reisewelt. (li) O 1000 Highlights – Die Welt, Bruckmann, 636 S., 35 Euro