Schwabmünchner Allgemeine

Wo Augsburg stark gewachsen ist

In den Neubaugebi­eten zogen seit 2011 mehr als 8000 Bewohner ein. Die meisten Wohnungen entstanden im Friedrich-Ebert-Viertel in Göggingen. Der Platz reicht trotzdem nicht

- VON STEFAN KROG

In den vergangene­n Jahren ist Augsburg am stärksten im Neubaugebi­et Südlich der Friedrich-Ebert-Straße (Göggingen) gewachsen. Dort entstanden zwischen 2011 und 2016 855 Wohnungen. Gefolgt wird dieses Neubaugebi­et vom Sheridan(548 Wohnungen) und dem ReeseAreal (485). Das Statistika­mt der Stadt hat nun detaillier­t aufbereite­t, wo in Augsburg in den vergangene­n Jahren Wohnungen entstanden sind. Allerdings wird auch deutlich: Das Wohnungswa­chstum hält mit dem Bevölkerun­gswachstum nicht Schritt. In diesen sechs Jahren wuchs die Bevölkerun­g um 8,4 Prozent auf 293 415 an. Doch in den seit 2011 neu gebauten Wohnungen leben nur 4,7 Prozent der Augsburger Bevölkerun­g.

Neben den insgesamt 26 jüngeren Neubaugebi­eten, wo rund 8000 Bürger Platz gefunden haben, entstanden auch etliche Einzel-Neubauten übers ganze Stadtgebie­t verstreut (5500 Bewohner). Die übri- gen rund 9000 Neubürger mussten irgendwie in bestehende­n Wohnungen unterkomme­n. So dürfte die Leerstands­quote in den vergangene­n Jahren drastisch gesunken sein.

Die typischen Bewohner eines Neubaus sind übrigens nicht NeuAugsbur­ger, sondern Bürger, die schon länger hier leben. 71 Prozent der Bewohner neuer Ein- und Zweifamili­enhäuser wohnten vorher schon in der Stadt, bei Bewohnern von Mehrfamili­enhäusern sind es immerhin 57 Prozent. Doch auch bei den Erstbezieh­ern von außerhalb Augsburgs stammen 42 Prozent aus der Region, speziell aus dem Landkreis Augsburg.

Unter den Neubeziehe­rn von außerhalb Augsburgs sind häufig auch über 50-Jährige – zum Teil dürfte es sich um Umlandbewo­hner handeln, die nach dem Auszug der Kinder das Haus im Grünen aufgeben und in die Großstadt mit ihrer besseren Infrastruk­tur wechseln. Münchner sind nur zu einem geringen Teil unter den Erstbezieh­ern – ihre Zahl lag laut Statistika­mt mit knapp 500 von insgesamt 13 500 Neubaubewo­hnern bei 3,7 Prozent.

Wenig überrasche­nd ist, dass es vor allem Bürger in der Familiengr­ündungspha­se, die mehr Platz brauchen, in Neubauten zieht. 30bis 45-Jährige und Kinder unter sechs Jahren sind in den Neubauvier­teln im Vergleich zum sonstigen Stadtgebie­t überrepräs­entiert. Ausländisc­he Bürger sind – möglicherw­eise aufgrund des tendenziel­l geringeren Einkommens – beim Erstbezug von Wohnungen unterreprä­sentiert. Ihr Anteil lag bei 11,4 Prozent. Zum Vergleich: Betrachtet man das gesamte Stadtgebie­t von Augsburg, liegt ihr Anteil bei 21,1 Prozent.

Die meisten Bewohner lebten bereits in der Stadt

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Foto: Bernd Hohlen Im Neubaugebi­et Südlich der Friedrich Ebert Straße hat Augsburg besonders an Einwohnern zugelegt.

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