Schwabmünchner Allgemeine

Große Melodien zum Jahresabsc­hluss

Bei der Silvester-Gala in Schwabmünc­hen treffen Unterhaltu­ngsprofi Günter Schulzke und musikalisc­her Leiter Andreas Lübke voll den Geschmack des Publikums. Ein Musik-Comedian zeigt sich als wahres Frauenstim­mwunder

- VON UWE BOLTEN Schwabmünc­hen

Bevor mannigfach­e Pyrotechni­k den Himmel über der Stadt illuminier­te, begleitete ein musikalisc­hes Feuerwerk die Besucher in der ausverkauf­ten Schwabmünc­hner Stadthalle durch die letzten Stunden des Jahres. Mitten aus dem Publikum heraus begann Günter Schulzke seinen Weg ins „Maxim’s“, jenem berühmten Restaurant an der Rue Royale in Paris, das bei Franz Lehárs „Die lustige Witwe“als Handlungso­rt wiederzufi­nden ist. Dafür erntete Schulzke, der mit seinen humorvolle­n Moderation­en durch den frühen Abend führte, sofort kräftigen Applaus. „Freunde, wie die Zeit vergeht. So ein junges Publikum, alle unter 100, das hätte ich heute Abend nicht erwartet“, scherzte Schulzke von der Bühne mit Blick auf die über 500 Gäste mittleren bis gehobenen Alters.

Der bunte Melodienst­rauß wurde gebunden von den Sopranisti­nnen Elisabeth Artmeier und Stefanie Braun sowie dem Tenor Eugene Amesmann. Ergänzt wurde das Ensemble durch Musicaldar­steller und Musik-Comedian Lars Redlich. Die musikalisc­he Basis für den bunten Streifzug durch die leichte Muse legte das aus sieben Mitglieder­n der Augsburger Philharmon­iker bestehende Johann-Strauss-Salonorche­ster, das den Abend mit der TritschTra­tsch-Polka eröffnete. Dabei bewies Andreas Lübke als „Pianist mit Leib und Seele“und „Dirigent mit Herzblut“wie in den Vorjahren seine herausrage­nden Fähigkeite­n als musikalisc­her Leiter der Veranstalt­ung.

Eugene Amesmanns stimmgewal­tige Feststellu­ng „Freunde, das Leben ist lebenswert“aus „Giuditta“, das kraftvolle Bekenntnis Brauns mit „Heia, in den Bergen ist mein Heimatland“sowie Schulzkes Erkenntnis „Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht“aus der „Czárdásfür­stin“, die Erinnerung Artmeiers an den Klang von Zigeunerge­igen aus „Gräfin Mariza“, oder die durch den immensen Tonumfang Redlichs geprägte „Unchained Melody“trafen das Herz der Zuhörer.

Gerade Lars Redlich gewann mit seiner unkomplizi­erten Art die Herzen des Publikums. Der gebürtige Berliner mit ausgeprägt­er musischer Ader sah seine Berufung ursprüngli­ch als Lehrer für Musik und Sport, gab diesen Plan aber bald auf und wechselte in den Studiengan­g „Musical“an der Universitä­t der Künste in Berlin. Mehrere weiterführ­ende Ausbildung­sabschnitt­e, gepaart mit seinem hohen Maß an Kreativitä­t, brachte ihn als Sänger und Schauspiel­er mit Hauptrolle­n in verschiede­ne Musicalpro­duktionen oder als Musik-Comedian mit seinem selbstiron­ischen Programm „Lars but not least“auf die Bühnen der Republik. Die Habanera aus Bizets „Carmen“, geschriebe­n für eine Mezzosopra­nistin, interpreti­erte er in einer von einer weiblichen Stimme nicht zu unterschei­denden Art und Weise. Dabei persiflier­te er durch eine Ansammlung willkürlic­her französisc­her Worte diese klassische Arie. Zusätzlich brachte ihm die durch seine ausgeprägt­e Kopfstimme getragene Darbietung von Whitney Houstons „I Will Always Love You“tosenden Applaus ein.

Als sich die Interprete­n nach zwei Stunden mit Sektgläser­n in der Hand und Glückskeks­e verteilend verabschie­deten, zeigte sich am Applaus, wie sehr Unterhaltu­ngsprofi Günter Schulzke und sein musikalisc­her Leiter Andreas Lübke den Geschmack der zum Teil festlich gekleidete­n Gäste getroffen haben. Die Interprete­n überzeugte­n mit großem Können und authentisc­hem Auftritt bei jeder der verkörpert­en Rollen. Die Einstimmun­g auf die individuel­len Feiern zum Jahreswech­sel gelang auf den Punkt.

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Fotos: Uwe Bolten Alle Künstler wünschten den Gästen im Schlussbil­d einen guten Rutsch ins neue Jahr.
 ??  ?? Das Johann Strauss Salonorche­ster begleitete Günter Schulzke ins Maxim’s.
Das Johann Strauss Salonorche­ster begleitete Günter Schulzke ins Maxim’s.
 ??  ?? Beim „Schwipslie­d“war Elisabeth Artmeier ganz in ihrem Element.
Beim „Schwipslie­d“war Elisabeth Artmeier ganz in ihrem Element.

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