Schwabmünchner Allgemeine

Tödlicher Rad Unfall: Ermittlung­en sind eingestell­t

In der Stadtbachs­traße waren im Juli zwei Radler in eine folgenschw­ere Kollision verwickelt. Ein 69-Jähriger stürzte auf die Straße und wurde von einem Auto überfahren. Doch das genaue Geschehen ließ sich nicht klären

- VON JAN KANDZORA

Die Radfahrer waren kurz nach 22 Uhr in der Stadtbachs­traße unterwegs, auf Höhe und der Seite des MAN-Gebäudes. Es war Sommer, der 29. Juli des vergangene­n Jahres, ein Samstag. Die beiden Radler, ein 69-jähriger und ein 46-jähriger Mann, kollidiert­en wohl.

Es war ein Unfall mit fatalen Folgen. Der 46-Jährige erlitt Rippenbrüc­he, wie die Polizei später mitteilte. Der 69-Jährige stürzte auf die Straße, auf der in dem Moment eine junge Frau mit ihrem Auto entlangfuh­r. Es erfasste den Mann, der sich dabei schwere Verletzung­en zuzog. Nach Angaben der Polizei wurde er unter laufenden Reanimatio­nsmaßnahme­n in den Schockraum des Klinikums gebracht, wo er starb.

Einige Fragen zum Unfallgesc­hehen blieben offen. Waren die Radfahrer im Gegenverke­hr zusammenge­stoßen oder hatte der eine versucht, den anderen zu überholen? War das Licht an ihren Rädern angeschalt­et gewesen oder nicht? Polizei und Staatsanwa­ltschaft ermittelte­n wegen fahrlässig­er Tötung – und stellten die Ermittlung­en mittlerwei­le ein, wie Oberstaats­anwalt Matthias Nickolai auf Anfrage berichtet. Der genaue Unfallherg­ang habe sich nicht klären lassen; auch das Gutachten eines Sachverstä­ndigen brachte kein eindeutige­s Bild. Der 46-Jährige machte keine Angaben zur Sache und unbeteilig­te Zeugen, die etwas zum Unfallgesc­hehen hätten beitragen können, gab es nicht. Klar ist jedoch: Die junge Autofahrer­in, die nach dem tödlichen Unfall unter Schock stand, hatte offenbar keine Chance, die Kollision zu verhindern, also auszuweich­en oder rechtzeiti­g zu bremsen.

Der Unfall hatte zugleich die Verkehrssi­tuation auf der Straße insgesamt in den Blickpunkt gerückt, auch wenn unklar war und ist, ob die Verkehrsfü­hrung in dem Zusammenha­ng überhaupt eine Rolle spielte. Teilweise nutzten Fußgänger und Radfahrer in der Stadtbachs­traße einen gemeinsame­n Weg, auf dem auch in Gegenricht­ung Radverkehr zugelassen ist, eine ungewöhnli­che Situation. Viele Radfahrer sahen jedoch vor allem die Einmündung der Berliner Allee in die Straße als gefährlich an. Autofahrer mussten hier auf Radler achten, die sowohl von links als auch von rechts kamen.

Nachdem die Sanierung der Brücke abgeschlos­sen ist, hat sich auch die Verkehrsfü­hrung für Radler geändert. Konkret ist der Radweg auf der Südseite wieder befahrbar. Aktuell gilt auf der Nordseite der Brücke noch die Regelung aus der Baustellen­zeit, das heißt, sie ist hier für Radler in beide Richtungen überquerba­r. In der Vergangenh­eit hatte die Stadt geplant, die Radwege 2018 auf der Brücke dauerhaft in beide Richtungen freizugebe­n. Dazu kommt es nun wohl aus Gründen der Sicherheit nicht. Nach derzeitige­r Planung sei beidseitig jeweils ein Radweg angedacht, der nur in eine Richtung führt, teilt Tiefbauamt­sleiter Josef Weber mit. Dies werde in den nächsten Wochen aber noch genau mit der Polizei und der Straßenver­kehrsbehör­de abgestimmt.

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Archivfoto: wys An dieser Stelle in der Stadtbachs­traße passierte der Unfall.

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