Mann stirbt nach Einbrecher Angriff
Unbekannte fesseln und misshandeln 59-jährigen Hausbewohner in Ulm. Die Täter sind flüchtig, die Polizei fahndet mit Hochdruck. Die Tat erinnert an andere brutale Attacken
Ein 59-Jähriger ist am Samstag gestorben, nachdem Unbekannte in sein Haus am Eselsberg in Ulm eingebrochen waren und ihn misshandelt hatten. Die Polizei in Ulm sucht nach den Einbrechern, hatte am Sonntag aber noch keine heiße Spur. Eine Obduktion soll die Todesursache klären. Der 91 Jahre alten Mutter des Opfers taten die Unbekannten nichts an.
Der Veltlinerweg am Eselsberg in Ulm: eine gepflegte Wohngegend, in der sich Einfamilien- und Reihenhäuser abwechseln. Einige Mehrfamilienhäuser lockern die Siedlung auf. Die Straßen sind eng. Ein unübersichtliches Gewirr kleiner Wege und Stege erschließt den Hang. Hier spielt sich in der Nacht zum Samstag ein Drama ab, das für einen 59-Jährigen tödlich endet.
Gegen 2.30 Uhr dringen Unbekannte in das Reihenhaus ein, in dem der Mann mit seiner 91 Jahre Mutter wohnt. Die Polizei geht derzeit von mindestens zwei Tätern aus. Die Hausbewohner werden auf die Männer aufmerksam.
Fest steht, dass wenigstens einer der Täter das 59-jährige Opfer angreift und den Mann niederschlägt und fesselt. Anschließend ergreifen die Einbrecher die Flucht und lassen ihr Opfer schwer verletzt zurück. Der 91-jährigen Mutter tun die Täter nichts an. In dem unübersichtlichen Wohngebiet verschwinden die Einbrecher unbemerkt und auch unerkannt – ob mit oder ohne Beute, ist zunächst unklar.
Der 59-Jährige kommt ins Krankenhaus und stirbt dort am Samstag. In den nächsten Tagen soll eine Obduktion klären, ob die Verletzungen zum Tod führten. Die Seniorin wird derweil von Angehörigen betreut. Ob sie vernehmungsfähig ist oder bereits Aussagen getätigt hat, war am Sonntag nicht zu erfahren.
Der Ulmer Polizei stellen sich viele offene Fragen, denen sie mit Hochdruck nachgeht. Wie kamen die Täter ins Haus? Haben sie sich ihr Opfer gezielt ausgesucht? Haben sie nicht damit gerechnet, dass außer der 91-Jährigen weitere Bewohner daheim sind? Wurden die Einbrecher überrascht? Kam es zum Kampf? Warum fliehen die Einbrecher nicht, als sie entdeckt werden?
Ebenso ist zu fragen: Besteht ein Zusammenhang zu einem Einbruch in der gleichen Wohngegend in der Neujahrsnacht? Auch hier sind die Täter flüchtig.
Am Samstag und Sonntag fahnden die Beamten intensiv, zeitweise durchkämmen sie mit Hunden das Wohngebiet, auch kommt ein Hubschrauber zum Einsatz. Ermittler rücken aus und gehen von Haus zu Haus, um mögliche Zeugen zu bealten fragen – etwa in der Nachbarschaft. Eine heiße Spur gibt es bis Sonntagabend noch nicht.
Bei der Suche bittet die Kriminalpolizei die Bevölkerung um Hinweise. Wer etwas Verdächtiges beobachtet hat, soll sich an die Ulmer Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0731/1880 oder an jede andere Polizeidienststelle wenden.
Immer wieder schrecken Gewalttaten von Einbrechern die Menschen in Bayern auf. Vor einem knappen Jahr machte ein Fall im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen Schlagzeilen: Im Königsdorfer Ortsteil Höfen drangen Unbekannte in das Haus einer 76-jährigen Witwe ein und misshandelten die Frau und ihre zwei Besucher brutal. Die Witwe überlebte knapp, die Männer starben an den schweren Schlagverletzungen. In einem anderen Fall folterten drei Einbrecher in Weiden in der Oberpfalz drei Senioren mit Schlägen, Stichen und Scheinhinrichtungen.
Der 91 jährigen Mutter tun die Verbrecher nichts an