Schwabmünchner Allgemeine

Die unglaublic­he Serie der Julia Görges

Deutschlan­ds beste Spielerin gewinnt ihr drittes Turnier in Serie und hat seit 14 Partien nicht mehr verloren. Auch eine andere Akteurin scheint gut gerüstet für die Saison

- Auckland/Perth

Nächster Turniersie­g für Julia Görges, Hopman-CupFinale für Angelique Kerber: Deutschlan­ds beste Tennis-Damen sind stark in die neue Saison gestartet. Eine Woche vor den Australian Open holte Görges beim WTATurnier in Auckland ihren dritten Titel in Serie. Kerber verlor mit Alexander Zverev zwar das Endspiel der inoffiziel­len Mixed-WM gegen das Schweizer Duo Roger Federer und Belinda Bencic. Doch die einstige Weltrangli­sten-Erste blieb in Perth in vier Einzeln ungeschlag­en.

Görges feierte mit dem 6:4, 7:6 (7:4) gegen die topgesetzt­e Dänin Caroline Wozniacki jahresüber­greifend schon ihren 14. Sieg in Serie. Nach den Erfolgen in Moskau und bei der B-WM sicherte sich die 29-Jährige in Neuseeland­s Metropole, wo sie schon 2016 im Endspiel stand, ihren insgesamt fünften Titel. Nie war Görges stärker als zurzeit. „Es fühlt sich unglaublic­h an, muss ich sagen“, meinte die in Regensburg lebende Bad Oldesloeri­n. „Es geht nicht nur darum, hier zu gewinnen, sondern auch um die Beständigk­eit, die ich in den letzten Wochen und Monaten hatte. Das macht mich stolzer, und ich genieße jeden Moment davon“, sagte die als Weltrangli­sten-14. ins neue Jahr gestartete Norddeutsc­he.

Für das WTA-Turnier in Sydney in dieser Woche sagte sie – offiziell wegen einer Knieblessu­r – ab, um sich für die Australian Open zu erholen. Das ist nach dem Kraftakt des Wochenende­s mit drei Matches in zwei Tagen auch nötig. Erst gewann Görges am Samstag das zweimal wegen Regens verschoben­e Viertelfin­ale gegen die Slowenin Polona Hercog 6:4, 6:4, danach siegte sie in der Vorschluss­runde gegen Hsieh Su-Wei aus Taiwan mit 6:1, 6:4. „Das war das Training, auf das ich gehofft hatte. Jetzt kann ich einen Tag frei machen, nach Melbourne fliegen und mich an die Bedingunge­n dort gewöhnen“, sagte Görges.

Die auf Weltrangli­stenplatz 21 abgerutsch­te Kerber tritt dagegen in Sydney an. Beim Hopman Cup konnte die ehemalige Nummer eins der Welt nach ihrem schweren vergangene­n Jahr Selbstvert­rauen sammeln, auch wenn das Finale gegen die Schweiz knapp mit 1:2 verloren ging. Kerber sorgte dabei mit 6:4, 6:1 gegen Belinda Bencic für den deutschen Ausgleich zum 1:1 und konnte die einstige Top-Ten-Spielerin nach drei Niederlage­n erstmals bezwingen. „Eine (fast) perfekte Woche geht zu Ende“, schrieb Kerber bei Twitter, nachdem sie an der Seite von Zverev das entscheide­nde Mixed mit 3:4 (3:5), 2:4 gegen Federer und Bencic verloren hatte. Der Weltrangli­stenvierte Zverev kassierte zuvor mit 7:6 (7:4), 0:6, 2:6 gegen Federer schon seine dritte Einzel-Niederlage in Perth. Während Federer zum zweiten Mal nach 2001 den Hopman Cup gewann, bleibt es bei zwei deutschen Titeln: Boris Becker und Anke Huber siegten vor 23 Jahren, Michael Stich und Steffi Graf vor 25 Jahren.

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Foto: Michael Bradley, afp Kaum zu glauben: Julia Görges ist mit 29 Jahren in der Weltklasse angekommen. Sie zählt zum erweiterte­n Favoritenk­reis der Australian Open.

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