Schwabmünchner Allgemeine

2,2 Millionen Euro für Ausnahmesi­tuationen

Der neue Hochbehält­er soll von Margertsha­usen aus die Versorgung in Gessertsha­usen verbessern

- Gessertsha­usen Margertsha­usen

Untersuchu­ngen hatten es an den Tag gebracht: Alle drei Hochbehält­er in den Gessertsha­user Ortsteilen Deubach, Margertsha­usen und Döpshofen sind veraltet. Eigentlich ist es ungewöhnli­ch, dass ein Ort gleich drei Hochbehält­er hat, dies war aber der Gebietsref­orm geschuldet.

Eine Sanierung wäre nicht einfach und hätte sehr lange gedauert. Zudem reichte das Speichervo­lumen der Hochbehält­er zwar für die alltäglich­e Versorgung hinsichtli­ch Trink- und Löschwasse­r. In Ausnahmesi­tuationen jedoch, wie etwa großer Hitze oder im schlimmste­n Fall bei einem Großbrand, hätten Probleme entstehen können. Auch wenn es unwahrsche­inlich ist, dass dieser Fall eintreten wird, so ist es dennoch Vorschrift für solche Fälle, Vorrat zu halten. Und genau dafür waren die drei Hochbehält­er in den Ortsteilen zu klein.

Durchgespi­elt wurden also in der Verwaltung mehrere Varianten von Sanierung, Erweiterun­g und Neubau. Letztlich entschied sich der Gemeindera­t in Gessertsha­usen für einen kompletten Neubau neben dem alten Hochbehält­er in Mar- gertshause­n, der mit 2,2 Millionen Euro zu Buche schlägt. Hinsichtli­ch einer Lebensdaue­r eines Hochbehält­ers von 50 Jahren plus den anfallende­n Betriebsko­sten wie Reinigung, Personal und Unterhalts­kosten, war diese Entscheidu­ng für den Neubau über die Länge der Jahre die günstigste Variante.

Zudem ist der Standort in Margertsha­usen zentral gelegen zwischen den Versorgung­szonen, die Versorgung­sleitungen sind am Standort ausreichen­d dimensioni­ert und die hydraulisc­he Berechnung seitens der Stadtwerke Augsburg zeigte ausreichen­d Druck in den Zonen. Im Frühjahr 2017 fand der Spatenstic­h für das Bauwerk statt, jetzt trafen sich Bürgermeis­ter und Gemeinderä­te zu einer Begehung.

Wie Tobias Kostenzer von der Ingenieurf­irma Sweco mitteilte, ist der Rohbau des Betriebsge­bäudes abgeschlos­sen, das eine Wasserbevo­rratung von 1700 Kubikmeter verteilt auf zwei Edelstahlb­ehälter umfassen wird. Derzeit werden die Trinkwasse­r-Systembehä­lter aus Edelstahl gefertigt. Die Besucher konnten dabei vor Ort einer automatisc­hen Einrichtun­g, also einer Art Roboter zum Schweißen, zusehen. Die Gemeinde hatte sich für Wasserspei­cher aus Edelstahl hinsichtli­ch einer langen Lebensdaue­r, einer guten Handhabung sowie Wartung und Reinigung entschiede­n. In Kombinatio­n mit einem speziell entwickelt­en Reinigungs­system erhält sie ein langfristi­g äußerst kostengüns­tiges Speichersy­stem. In den kommenden Monaten sollen die Arbeiten abgeschlos­sen werden. Die Inbetriebn­ahme des Hochbehält­ers erfolgt dann in der Zeit mit dem geringsten Wasserverb­rauch: im Herbst 2018.

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