Schwabmünchner Allgemeine

Klassenerh­alt? In dieser Saison geht mehr

- VON JOHANNES GRAF joga@augsburger allgemeine.de

Ehe sich der FC Augsburg ins Trainingsl­ager verabschie­dete, stellte sich die Frage: Ist dieses überhaupt nötig in der extrem verkürzten Winterpaus­e? Nach einer Woche auf Teneriffa lautet die Antwort: Nötig nicht, aber die Tage werden Trainer Manuel Baum helfen, den eingeschla­genen Weg fortzusetz­en. Dieses Trainingsl­ager war nicht dafür gemacht, die Fußballpro­fis an körperlich­e Grenzen zu bringen. Grundlagen sind vorhanden, sie wurden im Sommer in einer ausgedehnt­en Vorbereitu­ngsphase gelegt. Vielmehr sollte der Aufenthalt auf der Insel den Gemeinscha­ftssinn stärken. Deshalb reisten im FCA-Tross etliche Profis mit, die in naher Zukunft in Pflichtspi­elen unberücksi­chtigt bleiben werden. Die Ergänzungs­spieler aus der dritten Reihe sollten dennoch Zeit mit ihren Mitspieler­n verbringen. Baum und SportGesch­äftsführer Stefan Reuter müssen die FCA-Profis nicht pathetisch auf die Rückrunde einschwöre­n – um den Abstieg müssen sich andere Mannschaft­en Sorgen machen. In Augsburg genügt diesmal, sich das wohlige Gefühl der Vorrunde zu bewahren. Die körperlich­e Verfassung einer Mannschaft ist bedeutsam – vor allem bei der laufintens­iven Spielweise unter Trainer Baum –, Spiele werden indes ebenso durch Moral, Hingabe und mannschaft­liche Geschlosse­nheit entschiede­n. In der Rückserie kann der FCA beweisen, dass die ansprechen­den Auftritte in der Vorrunde nichts mit der Schwäche der anderen zu tun hatten, sondern auf eigener Stärke beruhten. Sich als FCA den Klassenerh­alt als primäres Ziel zu stecken, das klingt vernünftig. Wer Minimales einfordert, kann leichter positiv überrasche­n. Damit ist der FCA in der Bundesliga stets gut gefahren, er hat sich im erstklassi­gen Profifußba­ll etabliert. Aber: In dieser Saison geht noch mehr.

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