Schwabmünchner Allgemeine

Sonne satt

Floridas Süden verkürzt den Winter

- VON BIRGIT WALDMANN

Murrend stapfen Luis und Mia über die Stege. „Hier gibt es überhaupt keine Alligatore­n“, schimpfen die beiden Kinder und auch ihre Eltern wirken etwas enttäuscht. Alle vier hatten sich vom Besuch des Nationalpa­rks Everglades im Süden Floridas mehr erwartet. Plötzlich stehen sie vor einem Wasserloch. Mittendrin ein Alligatorw­eibchen umringt von mehreren Jungtieren.

Der Schreck, die Tiere doch noch leibhaftig vor sich zu sehen, lässt die vier ehrfürchti­g einen Schritt zurücktret­en. Mit ewas Abstand werden die Urviecher bestaunt. Dann geht es weiter und als hätte jemand eine Dose geöffnet, dösen und verharren die mächtigen Tiere nun alle paar Meter am und im Wasser vor den staunenden Besuchern.

Einen besonders guten Überblick erhält man von den Aussichtst­ürmen aus. Wer mehr sehen möchte, kann auch den Shuttlezug nehmen. Hier fühlt man sich auch sicherer und bekommt zudem Tipps von den Guides. Zum Beispiel, dass man die Tiere nicht füttern soll. Nun ja, bei der Maulgröße möchte man das eigentlich auch gar nicht probieren. Weniger detailreic­h, dafür rasanter und lauter erfährt man die Everglades bei einer Fahrt mit den typischen Airbooten durch die Everglades.

Ein träger Fluss

Der rund 6000 Quadratkil­ometer große Everglades Nationalpa­rk, das einzige subtropisc­he Naturschut­zgebiet Nordamerik­as, wurde 1947 von US-Präsident Harry S. Truman gegründet und als internatio­nales Biosphären­reservat 1979 von der UNESCO zum Weltnature­rbe erklärt. Die Indianer nannten das riesige Feuchtgebi­et „Pa-hay-okee“– „Fluss aus Gras“. Tatsächlic­h sind die Everglades kein Sumpf, sondern ein träge fließender Fluss, dessen Strömung man mit bloßem Auge kaum wahrnimmt. Das Feuchtgebi­et ist während der Sommermona­te überflutet und trocknet im Winter aus. Die Everglades sind jedoch nur eine der vielen Sehenswürd­igkeiten in Florida, die sowohl von der südlichen West- als auch von der Ostküste gleich gut zu erreichen sind. Zielflugha­fen für Reisende in Floridas Süden kann deshalb sowohl Miami als auch Fort Myers sein.

Die Region um Fort Myers und Sanibel Island an der Südwestküs­te zum Beispiel ist ein einzigarti­ges Naturparad­ies: Hunderte von teils unbewohnte­n Inseln im Golf von Mexiko mit unberührte­n weißen Stränden, exotischen Wildtieren, Mangrovenw­äldern und Wasserwege­n, Golfplätze­n und Fahrradweg­en machen die Region für Naturliebh­aber, Vogelbeoba­chter, Radfahrer und Familien zu einem lohnenswer­ten Ziel. Hier kann man Meeresschi­ldkröten, Seekühe und Delfine in ihrem natürliche­n Lebensraum beobachten. Darüber hinaus garantiere­n 80 Kilometer naturbelas­sene, feine Sandstränd­e Erholung pur. An der Ostküste rund um Miami lockt besonders Miami Beach mit seiner berühmten Art-Déco-Architektu­r, einer vibrierend­en Kunst- und Kulturszen­e, dem legendären Nachtleben, erstklassi­gen Restaurant­s und vielseitig­en Unterhaltu­ngsangebot­en Reisende aus der ganzen Welt in den Sunshine-State.

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Kilometerl­ange Sandstränd­e erwarten die Besucher in der Region um Fort Myers und Sanibel Island.
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Auf Schritt und Tritt begegnet man in Florida interes santen Tieren, zum Beispiel einem Pelikan.
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